Die Porsche Speedster-Modelle

Seit den 1950er Jahren kombinieren die Porsche Speedster-Modelle das offene Fahrvergnügen mit besonders sportiver Fahrdynamik.

Der Porsche 356 kommt Anfang der 1950er Jahre gut in den USA an. Allerdings ist der exklusive Sportwagen aus Deutschland nicht gerade günstig. Für das gleiche Geld gibt es auch einen großen Cadillac mit V8-Motor. Porsche reagiert schon 1952 auf die Anregungen seiner US-Vertriebspartner und baut in einer kleinen Serie den 356 1500 America Roadster mit 70 PS starkem Motor. Eine Philosophie ist geboren: Der America Roadster ist mit seinen Steckscheiben, dem Not-Klappverdeck und den leichten Schalensitzen der direkte Vorläufer des Speedster.

Doch der America Roadster hat ein Problem. Die Herstellung seiner Alu-Karosserie ist kostspielig. So bleibt es bei nur 21 Stück. Wieder einmal ist es der US-Importeur Max Hoffman, der die Zuffenhausener auf die richtige Spur bringt. Er wünscht sich einen günstigen Porsche mit reduzierter Ausstattung, der weniger als 3.000 Dollar kostet. Im Herbst 1954 ist es soweit. Der neue 356 1500 Speedster mit Stahlblechkarosserie und flacher Frontscheibe ist da. Er kostet nur 2.995 Dollar und zelebriert die Kunst des Weglassens. Ein Notverdeck muss reichen, ein Handschuhfach gibt es nicht. Doch das stört an der sonnenverwöhnten Westküste niemanden. Im Gegenteil: Die Reichen und Schönen sind vom Fahren in puristischer Form begeistert. Hollywood-Ikone James Dean kauft einen 356 Speedster und verhilft ihm endgültig zum Durchbruch. Höhepunkt ist 1957 der 356 A 1500 GS Carrera GT Speedster mit 1,5-Liter-Königswellenmotor.

In den 1980er Jahren greift Porsche die Speedster-Philosophie wieder auf und präsentiert die Studie 911 Speedster Clubsport auf der IAA. Im Modelljahr 1989 folgt mit dem 911 Carrera Speedster Turbolook das Serienmodell. Noch interessanter ist die nur für den Export bestimmte Version mit der schmalen Carrera-Karosserie, von der nur 161 Exemplare entstehen. Beim Nachfolger 911 Carrera 2 Speedster der Generation 964 sind es 1992 und 1993 immerhin 930 Stück. Bei Sammlern begehrt sind die nur etwa 15 Exemplare im Turbolook. 1995 baut die Exclusive-Abteilung für Ferdinand Alexander Porsche einen einzigen 911 Carrera Speedster der Generation 993. Die Generation 996 bleibt Speedster-los. Erst 2010 legt Porsche innerhalb der Generation 997 wieder einen 911 Speedster mit verkürzter Windschutzscheibe auf. Er ist limitiert – auf 356 Exemplare.

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