Rückkehr nach Zuffenhausen

1950 kehrt Porsche nach Stuttgart-Zuffenhausen zurück. In den folgenden Jahren wird der Stammsitz kontinuierlich ausgebaut.

Im Kriegsjahr 1944 muss die Porsche K.G. die Verwaltung und Konstruktion sowie Teile der Produktion vom Stammsitz in Stuttgart-Zuffenhausen ins österreichische Gmünd in Kärnten verlagern. Die Luftangriffe der Alliierten legen Stuttgart und seine industriell geprägten Vororte großteils in Schutt und Asche. In Gmünd entsteht von 1947 an der Porsche 356 unter der Regie von Ferdinand „Ferry“ Porsche. Für den Aufbau einer Serienproduktion spricht jedoch vieles für eine Rückkehr nach Stuttgart. Die Stadt ist bekannt, denn dort liegen die Anfänge in Form des 1931 gegründeten Konstruktionsbüros. Außerdem sind die Fertigungsbedingungen und die Zuliefersituation gut. Allerdings stehen die Gebäude des Porsche Werks 1 unter der Verwaltung der Alliierten und werden von den US-Streitkräften genutzt.

Im September 1949 erfolgt schließlich der erste Schritt zurück nach Stuttgart. In der Familien-Villa wird ein Büro eingerichtet. Im November mietet Porsche in Zuffenhausen vom benachbarten Stuttgarter Karosseriewerk Reutter eine Halle an. Dort fertigt Porsche die Motoren für die im Reutter Werk 1 im Stuttgarter Westen hergestellten Karosserien. Täglich werden diese nach Zuffenhausen geliefert und die Fahrzeuge dort fertiggestellt. Am 6. April 1950 verlässt der erste Porsche aus deutscher Produktion die Werkshallen. Knapp 300 Exemplare des 356 entstehen bis Jahresende 1950 in Stuttgart und Zuffenhausen. Die Produktion wächst stetig und mit ihr die Firma Porsche. Am 21. März 1951 verlässt bereits der 500. Porsche 356 das Werk in Zuffenhausen. Im selben Jahr erwirbt Porsche Gebäude von Reutter und 1952 entsteht ein Neubau – das spätere Porsche Werk 2. Den Entwurf dazu liefert der Stuttgarter Architekt Rolf Gutbrod.

Am 1. Dezember 1955 wird das Werk 1 wieder freigegeben. Während Produktion, Verkauf und Ersatzteilversorgung im „Gutbrod-Bau“ verbleiben, ziehen die Konstruktionsabteilung, der kaufmännische Stab, die Reparaturabteilung für Firmenwagen und Kundenfahrzeuge sowie die Versuchs- und Entwicklungsabteilung für Rennwagen ins Werk 1. Die Karosserieproduktion wechselt vom Stuttgarter Westen ebenfalls nach Zuffenhausen. Seite an Seite bauen Reutter und Porsche dort die meisten der insgesamt etwa 78.000 gefertigten Porsche 356.

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