Al Holbert – Schneller Geschäftsmann

Drei Mal gewinnt Al Holbert für Porsche in Le Mans. Doch der Geschäftsmann aus Philadelphia ist nie als reiner Profi-Rennfahrer unterwegs.

Es gibt Rennfahrer, die aufgrund ihrer Konstanz und ihrem technischen Einfühlungsvermögen eine sehr erfolgreiche Karriere haben. Zu ihnen gehört der Amerikaner Al Holbert. Schon sein Vater Bob fährt Rennen, konzentriert sich aber auch auf den Vertrieb von Volkswagen und Porsche. Al Holbert studiert Maschinenbau und zeigt großes Interesse für die Technik von Rennwagen. In dieser Rolle stößt er zum Team von Roger Penske, ein enger Partner von Porsche im amerikanischen Rennsport. Penskes Top-Fahrer ist Mark Donohue. Der erkennt das Talent des jungen Ingenieurs und fördert dessen Laufbahn im Motorsport.

Auch wenn Holbert sich erst im Alter von 25 ernsthaft um seine Karriere kümmert, feiert er schnell gute Erfolge. Bei seinem Debüt 1971 auf einem Porsche 914/6 gewinnt er gleich das erste Rennen. Zwei Gesamtsiege in GT-Serien auf Chevrolet folgen. Mit diversen 911 bestreitet er zahlreiche Rennen. Stets kümmert er sich auch um die Technik. Die Erfolge bleiben Porsche nicht verborgen. 1980 wird er in das Porsche-Werksteam berufen und fährt in Le Mans als Partner von Derek Bell im 924 Carrera auf Platz 13. Beim Debüt des 956 in Le Mans belegt er mit Vern Schuppan und Jürgen Barth 1982 Platz drei. 1983 folgt der erste von drei Gesamtsiegen in Le Mans, als Holbert mit viel technischem Feingefühl einen angeschlagenen 956 vor den heranstürmenden Teamkollegen Jacky Ickx und Derek Bell ins Ziel rettet. 1986 und 1987 ergänzt er Hans-Joachim Stuck und Bell bei zwei weiteren Le-Mans-Siegen.

In den USA gehört Holbert mit dem Porsche 962 C zu den erfolgreichsten Fahrern, gewinnt mehrfach die IMSA-Serie und auch die 24 Stunden von Daytona. Holbert übernimmt 1984 die Verantwortung für den Porsche-Motorsport in den USA und ist eng in das Indianapolis-Projekt von Porsche eingebunden.

Am 30. Oktober 1988 stürzt Holbert mit einer von ihm selbst geflogenen Piper Aerostar ab und kommt dabei ums Leben. Die IMSA-Organisatoren vergeben daraufhin Holberts Startnummer 14 nicht mehr.

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