Björn Waldegård ist für viele Teams gefahren. Porsche liegt ihm dabei besonders am Herzen. Er gewinnt die Rallye Monte Carlo zweimal mit dem 911 und fährt ihn auch Jahrzehnte später bei historischen Rallyes.
Seine ersten großen Rallyes bestreitet der Schwede Björn Waldegård auf Porsche. Und das auf beeindruckende Weise: Nach Vic Elford 1968 ist es Waldegård, der Porsche 1969 und 1970 den dritten Triumph bei der Rallye Monte Carlo in Folge beschert. Viel schwieriger für ihn ist die Rallye Monte Carlo 1971. Porsche möchte die Fähigkeiten des neuen 914/6 unter Beweis stellen und schickt drei dieser Mittelmotorsportwagen zu einer der schneereichsten Ausgaben der traditionsreichen Rallye. Waldegård kämpft wie nie zuvor. Auf den wenigen trockenen Prüfungen schlägt er die Renault-Alpine, auf eisigem Untergrund muss er sie ziehen lassen. Dennoch bleibt er völlig ruhig. Er filmt bei einer kleinen Pause die Service-Arbeiten der Mannschaft und lässt sich auf eine Fachsimpelei über Spikereifen ein. Als er vor der letzten Schleife auf Rang drei liegt und ihm Porsche-Rennleiter Rico Steinemann Mut zuspricht, merkt er nur trocken an: „Sicher kann noch viel passieren. Mit einem 911 würde allerdings noch viel passieren“. Waldegård kommt als Dritter ins Ziel. Wenn in den nächsten Jahrzehnten von ihm die Rede ist, wird er gern als „ruhiger Schwede“ bezeichnet. Ein Mann, der stets bescheiden und zurückhaltend auftritt und seine Fanpost persönlich beantwortet. Aber er ist auch ein sehr schneller Schwede.
1973, 1974 und 1978 bestreitet er für Porsche die East African Safari, nun wieder mit dem 911. Zeitweise führt er überlegen, doch ein Bruch der Hinterradaufhängung lässt ihn 1974 und 1978 auf Platz zwei und vier zurückfallen. Dass er diese Rallye durch Kenia zwischen 1977 und 1990 viermal gewinnt, ist ein Indiz für sein Feingefühl im Umgang mit der Technik. Seinen Sieg 1990 feiert er im Alter von 46 Jahren auf einem Toyota. Er ist der älteste Fahrer, der jemals eine WM-Rallye gewonnen hat. Und er ist der allererste Fahrer, der Rallye-Weltmeister wird. 1979 wird der Titel zum ersten Mal vergeben. Waldegård holt die Punkte auf einem Ford Escort RS 1800 und auf einem Mercedes 450 SLC 5.0.
1992 zieht sich Waldegård aus der Weltmeisterschaft zurück. Doch oft startet er bei historischen Rallyes in Europa und auch in Afrika. In seinen letzten Jahren wählt er seinen Sohn Mathias als Beifahrer und einen Porsche 911 als Fahrzeug.