Edgar Barth – Dreifacher Europa-Bergmeister

Als Porsche-Werksfahrer ist Edgar Barth auf vielen Rennstrecken zuhause, seine großen Erfolge erzielt er am Berg. 1959, 1963 und 1964 wird er Europa-Bergmeister.

In den 1950er Jahren ist Edgar Barth bei vielen Rennen ein Gegner der Porsche 356. Er fährt für die Eisenacher Motorenwerke EMW. Doch 1956 wird das Rennkollektiv aufgelöst. Barth siedelt in den Westen über und erhält von Porsche einen Werksvertrag. Zu seinen großen Erfolgen zählt der zweite Porsche-Gesamtsieg bei der Targa Florio, bei der er 1959 zusammen mit Partner Wolfgang Seidel im 718 RSK gewinnt. Platz zwei belegt das Schwaben-Trio Eberhard Mahle, Paul Ernst Stähle undHerbert Linge auf einem Porsche 550 Spyder.

1959 startet Edgar Barth als einziger Werksfahrer in der Europa-Bergmeisterschaft. Nach drei Siegen bei drei Starts fährt er die letzten beiden Bergrennen eher verhalten, um die Meisterschaft nicht zu gefährden. Barth gewinnt den Titel vor den Porsche-Privatfahrern Heini Walter und Ernst Vogel. 1963 startet Barth zunächst in der GT-Klasse mit einem 356 B Carrera GTL Abarth. Die Sportwagenfahrer sind am Roßfeld im Berchtesgadener Land von ständig wechselnder Witterung betroffen., Barth meistert die Situation bravourös und kann so die favorisierten Konkurrenten schlagen. Daraufhin sieht Porsche die Chance, den 1962 an Ludovico Scarfiotti auf seinem Ferrari verlorenen Titel zurückzuholen. Mit dem 718 RSK gewinnt Barth fünf der sechs noch zu fahrenden Bergrennen und wird zum zweiten Mal Europa-Bergmeister vor Heini Walter auf Porsche und Hans Herrmann auf Abarth.

1964 startet Edgar Barth am Roßfeld auf einem Elva-Porsche. Dieser Rennwagen basiert auf einem britischen Chassis, das mit dem bekannten luftgekühlten Achtzylinder-Motor von Porsche bestückt wird. So ist das Fahrzeug deutlich leichter als der bekannte 718 W-RS-Spyder. Barth gewinnt, ist aber vom Fahrverhalten des Elva wenig erbaut. Die anderen Läufe des Jahres bestreitet er mit dem ihm vertrauten 718 RSK und wird unschlagbar. Erst beim letzten von sieben Läufen verhindert eine defekte Benzinpumpe den siebten Sieg. Die Bergmeisterschaft gewinnt Barth vor Herbert Müller auf Porsche, der ebenfalls auf Porsche startet.

Gegen Ende der Saison 1964 ist Barth von einem Krebsleiden gezeichnet, dem er im Mai 1965 erliegt. 1969 beginnt Barths Sohn Jürgen mit dem Motorsport. Er ist Test- sowie Entwicklungsfahrer, leitet die Kundensportabteilung und hält die Kontakte zu den Motorsportbehörden in Paris. Als Werksfahrer gewinnt Jürgen Barth 1977 die 24 Stunden von Le Mans.

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