George Follmer – Größter Erfolg im 917/10

George Follmer fährt für Porsche und viele andere Teams. Er startet in der Formel 1 und in Indianapolis. Sein größter Erfolg ist der Gewinn der CanAm-Serie 1972 mit dem überlegenen Porsche 917/10.

Wegbegleiter wie der damalige Porsche Sport- und PR-Chef Manfred Jantke nennen George Follmer einen „typischen Kalifornier“, braun gebrannt, mit sonnigem Humor gesegnet und stets gut gelaunt. Als Fahrer für die CanAm-Saison 1972 ist er zumindest für die ersten Rennen nicht vorgesehen.

Die zwischen 1966 und 1974 ausgetragene CanAm-Serie überrascht mit einem äußerst freizügigen Reglement. Hubraum, Kraftstoffverbrauch, die Verwendung von Turboladern – alles ist freigestellt. Porsche entwickelt für die CanAm-Serie zunächst für das Team des Schweizers Jo Siffert einen Porsche 917 mit Saugmotor. Siffert erzielt einige Achtungserfolge und beendet die Saison 1971 als Vierter. Überlegene Sieger sind zwei McLaren-Chevrolets mit den Fahrern Denny Hulme und Peter Revson. Für die Saison 1972 rüstet Porsche den Zwölfzylinder mit Turboladern aus, die Leistung steigt auf gut 1000 PS. Einsatzteam in den USA ist die Mannschaft von Roger Penske.

Fahrer soll Mark Donohue sein, der Indianapolis-Sieger von 1972. Im ersten Rennen in Mosport wird Donohue Zweiter. Vor dem zweiten Lauf in Road Atlanta verunglückt der Amerikaner, als sich bei Testfahrten die Heckverkleidung löst. Eine schwere Knieverletzung zwingt Donohue zu einer längeren Pause. Zur Überraschung vieler Beobachter bietet Roger Penske George Follmer als Ersatzmann auf. „Roger sagte zu mir, gewinne Rennen, mache aber nichts kaputt“, berichtet der Amerikaner. Follmer hält sich daran. Der Start ist allerdings nicht einfach. Nach dem ersten Rennen bringt Porsche Namen anderer Fahrer ins Spiel, doch Donohue setzt sich für Follmer ein. Mit dem 917/10 siegt er 1972 bei fünf CanAm-Rennen und gewinnt überlegen die Meisterschaft. Mit demselben Porsche wird Follmer 1973 Vizechampion hinter Donohue, der den noch stärkeren 917/30 fährt. „Zwölf Mal bin ich in den beiden Jahren mit dem 917/10 gestartet“, sagt Follmer. „Es waren sehr erfolgreiche Jahre“. In der Formel 1 geht er 1973 bei zwölf Grand Prix für Shadow an den Start und sammelt fünf WM-Punkte. Viel später, 1986, wird George Follmer Dritter in Le Mans auf einem Porsche 956 des Joest-Teams.

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