Helmut Marko – Der promovierte Rennfahrer

Der Jurist Dr. Helmut Marko gewinnt 1971 mit Gijs van Lennep mit dem Porsche 917 eines der schnellsten Le Mans-Rennen aller Zeiten: Durchschnittsgeschwindigkeit: 222,304 km/h. Wegen einer Verletzung muss er seine Karriere schon 1972 beenden.

Helmut Markos Rennfahrerkarriere währt nicht besonders lang. Zudem beginnt sie erst spät, denn vor dem Weg ins Cockpit studiert Marko Rechtswissenschaften und promoviert 1967. Dr. Helmut Marko – so lautet deshalb der korrekte Name des Mannes, der beispielsweise 1968 mit Gerold Pankl bei den 500 Kilometern von Zeltweg einen Porsche 906 Carrera 6 fährt und ein Jahr später auf derselben Strecke einen Porsche 910 pilotiert.

Schon 1970 startet er als Werksfahrer von Porsche bei Einsätzen für das Martini Racing-Team. Fünfter wird der „Doktor“ beim 1000-Kilometer-Rennen auf dem Nürburgring mit Partner Gerard Larrousse, in Le Mans platziert er sich zusammen mit Rudi Lins als Dritter.

In Le Mans 1971 sitzen Marko und Gijs van Lennep im neuen 917 KH, der bereits mit technischen Raffinessen wie Magnesiumrahmen und gelochten Bremsscheiben ausgerüstet ist. Von der Porsche-Armada bleiben nach einigen Stunden nur zwei 917 an der Spitze übrig. Der von Marko und van Lennep sowie der Gulf-Porsche von Attwood und Müller. Ingenieur Ferdinand Piëch sorgt sich um seine Autos. „Einer von beiden sollte langsamer fahren“, lautet seine Überlegung. Als Marko davon hört, kommentiert er trocken: „Gute Idee, aber ich bin nicht der, der vom Gas geht!“ Nach 24 Stunden haben Helmut Marko und Gijs van Lennep genau 5335,313 Kilometer zurückgelegt. Die Durchschnittsgeschwindigkeit: 222,304 km/h. Diese Marke wird erst 2010 durchbrochen.

1971 fährt Marko auf McLaren und BRM. In der Saison 1972 startet er auf der schwierigen Strecke von Clermont-Ferrand beim Großen Preis von Frankreich als Sechster. Im Rennen liegt er auf Punkte-Kurs, als ein von Ronnie Petersons March aufgewirbelter Stein das Helmvisier des nachfolgenden BRM-Fahrers durchschlägt. Helmut Marko erleidet eine schwere Augenverletzung und muss seine Rennfahrer-Karriere beenden.
Danach ist er in verschiedenen Funktionen im Motorsport unter anderem mit eigenem Team und in den letzten 15 Jahren bei Red Bull tätig

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