Jo Siffert – Das Schweizer Naturtalent

Seine Rennfahrer-Karriere startet der Schweizer Josepf Siffert auf zwei Rädern. 1960 wechselt er vom Motorradsattel ins Cockpit von Rennwagen. Bei Porsche zählt Siffert zwischen 1966 und 1971 zu den besten Rennfahrern.

Jo Siffert hat einen großen Anteil daran, dass Porsche 1969, 1970 und 1971 Markenweltmeister wird. Sechs von sieben Siegen gehen allein 1969 auf sein Konto. Die meisten dieser Erfolge auf einem Porsche 908 teilt er sich mit Rennfahrkollege Brian Redman. Im August 1969 belegt er mit Kurt Ahrens als Partner bei den 1.000 Kilometern von Österreich in Zeltweg den ersten Platz. Es ist der erste Sieg des neuen Porsche 917.

„Wir haben Jo Siffert geliebt“, beschreibt ihn der Leitende Porsche-Ingenieur Peter Falk, „er war sehr umgänglich und völlig unverkrampft“. Nur vor den Starts ist Jo Siffert manchmal etwas aufgeregt. Das legt sich, sobald er im Auto sitzt. Peter Falk: „Das Naturtalent Siffert war mit jedem Auto unglaublich schnell und mit der Abstimmung meistens zufrieden. Nur selten wollte er Änderungen am Wagen“.

Siffert stammt aus einem weniger wohlhabenden Elternhaus. Mit dem Vater teilt er sich die Leidenschaft für den Rennsport. Um den Weg dorthin zu schaffen, nimmt er alle möglichen Gelegenheitsjobs an und lebt äußerst sparsam. Mitte der 1960er Jahre wird Porsche Rennleiter Huschke von Hanstein auf Siffert aufmerksam. Er holt ihn zu Porsche und setzt ihn 1967 und 1968 häufig als Partner von Hans Herrmann ein. „Das war ein feiner Kerl, und dazu unheimlich schnell!“, beschreibt ihn der Schwabe.

Neben seinen erfolgreichen Renneinsätzen für das Porsche Werksteam ist Jo Siffert in der Formel 1 aktiv. Zwei Große Preise gewinnt er auf Lotus und BRM. Am 21. Oktober 1971 startet Siffert als Trainingsschnellster bei einem nicht zur WM zählenden Formel-1-Rennen in Brands Hatch. Aufgrund eines Bruchs der Radaufhängung kommt der BRM von der Strecke ab, überschlägt sich und fängt Feuer. Der Schweizer überlebt diesen Unfall nicht. Zu seiner Beerdigung in Fribourg kommen 50.000 Menschen.

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