Kurt Ahrens ist zwar Porsche-Werksfahrer, jedoch kein Vollprofi. Unter der Woche arbeitet er im elterlichen Betrieb, an den Wochenenden gehört er zu den schnellsten Piloten.
Im Porsche-Werksteam war Ahrens bei vielen Rennen Partner von Hans Herrmann, der zum guten Freund wird. Seine größten Siege feiert Ahrens aber an der Seite anderer Werkspiloten. So gewinnt Ahrens 1969 mit Jo Siffert im damals noch unausgereiften Porsche 917 die 1.000 Kilometer von Österreich und 1970 mit Vic Elford im Porsche 908/03 das 1.000-Kilometer-Rennen auf dem Nürburgring. Ahrens zeigt immer wieder, dass er sehr schnell ist, auch unter schwierigen Bedingungen. Die Porsche-Rennmannschaft schätzt ihn als grundehrliches, unkompliziertes Teammitglied. Ahrens erlebt in rund zwölf Jahren im Motorsport nur einen schweren Unfall, als er bei einer Testfahrt im April 1970 auf der VW-Versuchsstrecke in Ehra-Lessien mit einem Porsche 917 bei Aquaplaning mit etwa 250 km/h in die Leitplanken gerät. Der Wagen zerschellt, Ahrens bleibt unverletzt.
Vor seiner Zeit als Porsche-Werksfahrer fährt Kurt Ahrens in verschiedenen Formel-Klassen gegen Vater Kurt Ahrens Senior. Erst als der Junior schneller ist, tritt der Senior zurück. Aber der Vater besteht darauf, dass der Sohn stets im elterlichen Schrotthandel mitarbeitet. Dennoch zeigt der Junior so viel Talent, dass es fast zu einem Formel-1-Vertrag gereicht hätte. Die Familie Ahrens überlegt, einen Ford-Cosworth-Motor zu kaufen, der dem Sohn den Platz unter den ganz großen Fahrern gesichert hätte.
So weit kommt es dann doch nicht. Kurt Ahrens wählt 1970 die gegenteilige Entscheidung. Mit nur 30 Jahren tritt er vom Rennsport zurück und kümmert sich um die Familie und das Geschäft. Für jedes seiner vier Kinder lässt er auf dem ausgedehnten Anwesen in Niedersachsen ein eigenes Haus bauen, mit seinem eigenen Haus im Mittelpunkt.