Leo Kinnunen – Im Porsche erfolgreich

Der Finne Leo Kinnunen feiert mit Porsche seine größten Erfolge. Allerdings nicht als klassischer Werksfahrer, sondern im Gulf-Team von John Wyer.

Was für Brian Redman gilt, trifft auch auf Leo Kinnunen zu. Beide stehen im Schatten ihrer Team Kollegen Jo Siffert oder, im Falle des Finnen, Pedro Rodriguez. Aber die Stars in der John-Wyer-Mannschaft 1970 und 1971 wären ohne ihre nahezu gleich schnellen Partner nicht so erfolgreich gewesen. Kinnunen gewinnt zusammen mit Pedro Rodríguez 1970 die 24 Stunden von Daytona, die 1.000 Kilometer von Brands Hatch, das 1.000-Kilometer-Rennen von Monza sowie die 1.000 Kilometer von Watkins Glen, jeweils auf einem Porsche 917.

Kinnunen ist 1974 der erste Finne überhaupt, der an einem Formel-1-Weltmeisterschaftslauf teilnimmt. Aber anders als die ihm nachfolgende finnische Rennfahrergeneration mit Keke Rosberg, Mika Häkkinen oder Kimi Räikkönen kann er sich im Grand Prix-Sport nicht durchsetzen.

In der Sportwagen-Weltmeisterschaft macht er sich dagegen bei den Einsätzen einen großen Namen. Herausragend ist dabei eine Runde bei der Targa Florio im Jahr 1970. Leo Kinnunen fährt auf der 72 Kilometer langen Strecke mit dem besonders leichten und wendigen 908/03 die schnellste Zeit, die dort jemals gefahren wurde: 33 Minuten und 26 Sekunden. Er ist damit nochmals mehr als eine Minute schneller als Vic Elford, dessen Zeit aus dem Vorjahr als unschlagbar angesehen wurde. Im Gesamtergebnis bringt Kinnunens Runde den Porsche vorbei an einem Ferrari 512 S auf den zweiten Platz hinter dem Porsche der Dauerrivalen Siffert und Redman.

Nach 1970 ist Kinnunen in der Interserie auf einem Porsche 917 Spyder und später auf einem 917/10 des finnischen VW- und Porsche-Importeurs Antti Aario Wihuri (AAW) sehr erfolgreich. Er gewinnt dieses europäische Gegenstück zur amerikanisch-kanadischen CanAm-Serie zwischen 1971 und 1973 drei Mal in Serie. Kinnunen ist nicht nur auf der Rundstrecke schnell, sondern auch bei Rallyes. So wird er 1973 mit einem Porsche Carrera RS Dritter bei der 1.000-Seen-Rallye.

Bis Ende der 1970er Jahre fährt er mit unterschiedlichen Porsche-Modellen weiterhin GT- und Sportwagen-Rennen und zieht sich danach aus dem Motorsport zurück.

Zurück

vorheriger Artikel
Kurt Ahrens – Rennfahrer am Wochenende
nächster Artikel
Pedro Rodriguez – 1000 Kilometer in 4:01:09 Stunden