Der Mexikaner Pedro Rodriguez beherrscht den legendären Porsche 917 wie neben ihm wohl nur Jo Siffert. Die Duelle mit dem Schweizer Kollegen im Gulf-Team von John Wyer sind legendär. Auch in der Formel 1 gehört Rodriguez zu den Spitzenfahrern.
Pedro Rodriguez startet seine Formel-1-Karriere 1963 im Team Lotus. Mit einem Cooper-Maserati gewinnt er 1967 seinen ersten Grand Prix, im BRM 1970 seinen zweiten und letzten. Wie in jenen Jahren üblich starten Grand Prix-Piloten auch in anderen Rennserien. Pedro Rodriguez fährt zunächst viele Sportwagen-Rennen für Ferrari. 1968 siegt er mit Lucien Bianchi in einem Ford GT 40 des John Wyer-Teams in Le Mans. 1970 und 1971 wird er Partner von Porsche. Es sind die großen Jahre der Sportwagen-Weltmeisterschaft mit den Porsche 917 und den Ferrari 512 an der Spitze.
Den Saison-Auftakt 1970 bilden die 24 Stunden von Daytona. Der Mexikaner gewinnt mit Leo Kinnunen und Brian Redman an seiner Seite, 1971 wiederholt er den Erfolg mit Jackie Oliver. Sein großer Konkurrent innerhalb von John Wyer Automotive ist Joseph Siffert, in den Jahren zuvor einer der schnellsten Porsche-Fahrer. Besonders hart fahren die beiden beim WM-Lauf in Spa-Francorchamps gegeneinander. In der berüchtigten Eau-Rouge-Passage berühren sich die Zwölfzylinder-Porsche sogar mehrfach. 1970 gewinnen dort Siffert und Redman, 1971 Rodriguez und Oliver. Das Duo legt die 1000 Kilometer in 4:01:09 Stunden zurück. Ein 250 km/h-Durchschnitt für das gesamte Rennen einschließlich der Boxenstopps wurde nur ganz knapp verfehlt.
Im Juni 1971 startet Rodriguez bei einem vergleichsweise unbedeutenden Interserie-Rennen am Norisring in Nürnberg mit dem Ferrari 512 M des Schweizers Herbert Müller. Rodriguez liegt in Führung des 200 Meilen Rennens, als der Rennsportwagen an einer Mauer zerschellt und in Flammen aufgeht. Spuren auf der Strecke deuten auf einen technischen Defekt wie einen Reifenschaden oder eine gebrochene Radaufhängung hin. Pedro Rodriguez stirbt im Krankenhaus an den Folgen des Unfalls.