Richard von Frankenberg ist ein vielseitig interessierter Mann. Er fährt viele Sportwagen-Rennen auf Porsche und gründet die Kundenzeitschrift „Christophorus“.
Der Biographie über seinen Vater hat Donald von Frankenberg, der älteste Sohn, den Titel „Richard von Frankenberg – Mit Vollgas durchs Leben“ gegeben. Eine passende Zusammenfassung für das Leben eines Mannes, der immer wieder neue Herausforderungen sucht. Zur Porsche-Werksmannschaft gehört er zwischen 1953 und 1960. Auf vielen bekannten Rennstrecken der Welt feiert er Klassensiege, auch in Le Mans und bei der Targa Florio. Deutscher Meister wird er 1955 in der Klasse der Rennsportwagen bis 1500 ccm. 1950 beginnt der aus einem schlesischen Adelsgeschlecht stammende Maschinenbauer mit dem Aufbau einer Presseabteilung bei Porsche. 1952 gründet er den „Christophorus“ und bleibt für viele Jahre der Chefredakteur des Porsche Kundenmagazins.
Geboren in Darmstadt lebte die Familie später in Tübingen in der Gartenstraße. Der 16-jährige Richard muss mit ansehen, wie die Synagoge gegenüber des Wohnhauses am 9. November 1938 von Nazis niedergebrannt wird. Heimlich fotografiert von Frankenberg den Anschlag der Pogromnacht. Bei der Volkszählung 1938 waren die von Frankenbergs als „jüdischer Haushalt“ eingestuft worden. Zeit seines Lebens beschäftigt sich der Journalist und Autorennfahrer mit den Verbrechen des Nazi-Regimes. Unter dem Pseudonym Herbert A. Quint verfasst er mit dem Co-Autoren Walter Görlitz die erste Hitler-Biographie nach dem zweiten Weltkrieg. Sie erscheint 1952.
Nach seinem Abschied bei Porsche ist von Frankenberg als Fernsehmoderator tätig, und Präsident des „Deutschen Sportfahrer-Kreis“ (DSK). Bei Zeitungsinterviews wird deutlich, dass er sich mittlerweile weit mehr für die Sicherheit im Straßenverkehr interessiert als für das Geschehen auf der Rennstrecke. Viele schwere Unfälle im Motorsport und im Straßenverkehr überlebt Richard von Frankenberg. 1973 stirbt der 51-Jährige unverschuldet bei einem Verkehrsunfall, als er mit seinem 911 T auf der Autobahn Stuttgart-Heilbronn auf einen querstehenden Ford Transit prallt.