Der gebürtige Australier Vern Schuppan gewinnt das 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1983 und gehört bis 1988 zum Werkskader von Porsche.
Hoffnungsvoll kommt Vern Schuppan 1969 im Alter von 26 Jahren nach England, um Rennfahrer zu werden. Er besucht 1970 das 1.000-Kilometer-Rennen von Brands Hatch und bewundert die Fahrkünste von Jo Siffert und Pedro Rodriguez mit ihren Porsche 917. „Was die im Regen aufführten, war sehr beindruckend“, merkt Schuppan an. „Ob ich jemals einen 917 fahren werde?“ 1972 stößt Schuppan tatsächlich zu John Wyers Gulf-Team, doch der setzt zu diesem Zeitpunkt bereits den Mirage-Ford ein. Sein großer Wunsch geht erst 2012 in Erfüllung: Als 69-jähriger Rennfahrer-Veteran erhält Schuppan bei den Le Mans Classics endlich die Gelegenheit, einen Porsche 917 zu fahren.
In den ersten Jahren seiner Karriere startet Schuppan bei einigen Formel 1-Rennen für kleinere Teams wie BRM, Ensign, Embassy Hill und Surtees. In den USA wird er 1981 Dritter bei den 500 Meilen von Indianapolis. In jenem Jahr wird er von Porsche für Le Mans verpflichtet: Rang zwölf nach Motorproblemen im Porsche 936.
Für die neue Gruppe C mit ihrem Verbrauchsreglement sucht Rennleiter Peter Falk Fahrer „mit Köpfchen“, die konstant und materialschonend fahren. Die Wahl fällt unter anderem auf Schuppan, der 1982 beim Debüt des Porsche 956 in Le Mans an der Seite von Jochen Mass Zweiter wird. Der Australier fügt sich mit seiner sehr freundlichen Art gut ins Team ein, muss aber für die Saison 1983 dem schnelleren Stefan Bellof weichen. Für Le Mans kehrt er zurück in die Porsche-Mannschaft und bedankt sich 1983 mit dem Gesamtsieg gemeinsam mit Al Holbert und Hurley Haywood. Auch von 1985 bis 1988 startet er in Le Mans als Porsche-Werksfahrer, sieht aber nie die Zielflagge. „Ich bin stolz auf meine Karriere“, sagt Vern Schuppan. „Ich hatte eine ziemlich gute Zeit im Motorsport“.