Vic Elford – Ein außerordentlicher Allrounder

Es gibt Rennfahrer, die sind überall schnell. Zu den besten Vertretern dieser Allrounder gehört Vic Elford. Er gewinnt in einem Jahr die Rallye Monte Carlo, die Targa Florio und holt einen Punkt beim Großen Preis von Monte Carlo.

Zu Hause bei Vic Elford in Florida hängt unübersehbar ein Plakat. Es zeigt unter dem Schriftzug den markanten Kopf des Briten. „Classifica Assoluta“ steht darauf zu lesen und darunter: „1. Elford Maglioli 907“. In aller Bescheidenheit ist am unteren Rand des Plakats der Porsche-Schriftzug zu sehen. Das ist außergewöhnlich. Normalerweise wirbt der Zuffenhausener Sportwagenhersteller offensiver mit seinen Siegen. In diesem Fall rückt der Fahrer ganz nach vorn. Klare Botschaft: Dieser Fahrer hat das Rennen gewonnen, nicht der Rennwagen. „Darauf bin ich unheimlich stolz“, sagt der Brite auch ein halbes Jahrhundert nach dem großen Sieg bei der Targa Florio im Jahr 1968 auf Sizilien.

Bei diesem Rennen, das zur Marken-Weltmeisterschaft zählt verliert Vic Elford in der ersten Runde dreimal das Hinterrad seines Porsche 907 und somit 18 Minuten. Ans Gewinnen denkt er nicht mehr. Aber die schnellste Runde auf dem schwierigen 72-Kilometer-Rundkurs soll es schon sein. Drei Runden vor Schluss führen Nanni Galli und Ignazio Guinti auf Alfa Romeo mit dreieinhalb Minuten Vorsprung auf den Porsche 907 mit der Startnummer 224. In der letzten Runde übernimmt Elford die Führung.

1968 ist das eindrucksvollste Jahr des Vic Elford. Im Rennsport. Im Januar gewinnt er mit einem Porsche 911 S die Rallye Monte Carlo. Beim Formel-1-Grand-Prix von Monte Carlo wird er einige Wochen später Sechster mit einem unterlegenen Cooper-Maserati. Enge Strecken liegen ihm offensichtlich. Das gilt ebenso für das 1.000-Kilometer-Rennen auf dem Nürburgring, das er mit dem Porsche 908 in den Jahren 1968, 1970 und 1971 gewinnt. Aber auch auf der High Speed-Strecke in Le Mans verpasst Elford nur knapp einen Sieg. Vic Elford und Gérard Larrousse führen 1971 mit dem Porsche 917 Langheck 21 Stunden lang. Dann bringt die beiden ein defektes Kupplungsgehäuse um den nahen Sieg.

1973 zieht sich Elford vom Rennsport zurück.

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