Mit technischem Talent, Innovationskraft und Unternehmergeist wird Ferdinand Porsche Wegbereiter für den späteren Welterfolg der Marke Porsche.
Am 3. September 1875 kommt Ferdinand Porsche in Maffersdorf, dem heutigen Vratislavice in Tschechien als drittes von fünf Kindern zur Welt. Vater Anton ist Inhaber einer Spenglerei. Ferdinand soll den Betrieb später übernehmen, doch ihn fasziniert die Elektrizität. Nach Abschluss einer Spengler-Lehre tritt er deshalb 1893 in die Elektro-firma Bela Egger & Co. in Wien ein. 1896 patentiert er einen elektrischen Radnabenmotor und wechselt später zur Jacob Lohner & Co. in Wien. Schon im Jahr 1900 wird der Lohner-Porsche mit Radnabenmotor auf der Pariser Weltausstellung gefeiert. 1903 heiratet er Aloisia Johanna Kaes, es folgen die Kinder Louise und Ferdinand Anton Ernst „Ferry“. Nach acht Jahren bei Lohner geht er als Technischer Direktor zu Austro-Daimler. Mit dem von ihm entworfenen Austro-Daimler gewinnt er 1910 die „Prinz-Heinrich-Fahrt“. 1922 folgt der Rennwagen „Sascha“, der bei der Targa Florio einen Klassensieg erzielt.
1923 wird Ferdinand Porsche Technischer Direktor und Vorstandsmitglied der Daimler-Motoren-Gesellschaft in Stuttgart. Unter seiner Leitung wird der Mercedes-Kompressorwagen weiterentwickelt, der 1924 die Targa Florio gewinnt. Daraufhin verleiht ihm die Technische Hochschule Stuttgart den Titel „Dr. Ing. h.c.“. 1929 wechselt er als Technischer Direktor zur Steyr-Werke AG, gründet aber schon eineinhalb Jahre später sein eigenes Konstruktionsbüro in Stuttgart, die Dr. Ing. h.c. F. Porsche GmbH. Bereits seit Jahren hatte er die Idee für einen Kleinwagen, der Volkswagen ist bereits sein neunter Versuch, einen Kleinwagen zu konstruieren. Kraft eines am 22. Juni 1934 geschlossenen Vertrages mit dem Reichsverband der Automobilindustrie wird die Vision Realität. Es ist die Geburtsstunde des Volkswagens. Doch dann bricht der Zweite Weltkrieg aus und so dient der Volkswagen als Basis für Militärfahrzeuge. 1940 wird Ferdinand Porsche zum Honorarprofessor ernannt und ein Jahr später erwirbt er das Schüttgut in Zell am See. Bis Kriegsende lebt Ferdinand Porsche dort sowie im nach Gmünd in Kärnten verlagerten Konstruktionsbüro. Nach einem Streit zwischen Renault und Peugeot über die Entwicklung eines französischen „Volkswagens“ unter Mitarbeit von Ferdinand Porsche beschuldigt Peugeot Porsche der Kriegsverbrechen. Daraufhin nimmt ihn der französische Geheimdienst im Dezember 1945 in Haft. Im August 1947 kommt Ferdinand Porsche gegen Zahlung einer Kaution frei, im Mai 1948 wird er formell freigesprochen. Nach seiner Rückkehr nach Gmünd lobt er Sohn Ferry für die Konstruktion des 356 „Nr. 1“ Roadster und des Rennwagens Cisitalia. „Keine Schraube hätte ich anders gemacht“, sagt er. Den Start der Serienproduktion des 356 in Stuttgart-Zuffenhausen erlebt Ferdinand Porsche noch mit. Er stirbt am 30. Januar 1951. Beigesetzt wird seine Urne in der Hofkapelle des Schüttgutes in Zell am See.