Ferry Porsche

Für Ferry Porsche scheint ein von Sportwagen geprägter Lebensweg bereits von seiner Geburtsstunde an vorgezeichnet.

Ferdinand Anton Ernst Porsche wird am 19. September 1909 in Wiener Neustadt als Sohn des Automobilkonstrukteurs Ferdinand Porsche und seiner Frau Aloisia geboren. Dass Automobile sein Leben prägen sollen, lässt sich schon bei der Geburt erahnen. An diesem Tag sitzt sein Vater Ferdinand am Steuer eines Rennwagens und erzielt einen Klassensieg. Seinen Rufnamen erhält er vom Kindermädchen. Sie nennt ihn als Erste “Ferry”. Als sein Vater 1923 zu Daimler nach Stuttgart wechselt, besucht er dort die Gottlieb-Daimler-Realschule. Wie schon zuvor in Wiener Neustadt lässt Ferdinand Porsche den Sohn auch in Stuttgart an seiner Arbeit teilhaben. Mit nur 14 Jahren erhält Ferry Porsche Dank einer Sondergenehmigung den Motorrad- und mit 16 Jahren einen Autoführerschein und darf fortan alle Prototypen fahren, die sein Vater aus dem Daimler-Werk mit nach Hause bringt. So ist es nicht verwunderlich, dass für Ferry Porsche nach dem Abschluss der Mittleren Reife feststeht, als Automobilkonstrukteur in die Fußstapfen seines Vaters zu treten.

Nach einem Praktikum bei Bosch und dem Besuch einer Privatschule unterstützt er den Vater von Beginn an im 1931 gegründeten Konstruktionsbüro in Stuttgart. Dort leitet er rasch die Erprobungsfahrten und von 1938 an die Porsche-Versuchsabteilung. Nachdem er im März 1946 aus französischer Haft freikommt, der Vater jedoch weiter inhaftiert bleibt, übernimmt er im Juni 1946 die Gesamtverantwortung für das wegen der Kriegswirren nach Gmünd in Kärnten ausgelagerte Unternehmen. 1948 wird der von ihm konstruierte 356 „Nr. 1“ Roadster fertiggestellt und nach dem Bau der ersten 52 Exemplare des 356 kehrt er mit dem Großteil der Belegschaft nach Stuttgart zurück. Dort beginnt 1950 die Serienfertigung des 356. Nach dem Tod des Vaters 1951 wächst die junge Firma rasch und wird zu einem bedeutenden Arbeitgeber. In den folgenden Dekaden werden ihm zahlreiche Ehrungen zuteil. So erhält er 1959 das große Bundesverdienstkreuz, 1965 die Ehrendoktorwürde und 1984 den Titel „Professor“. Bis zum Rückzug aus der operativen Unternehmensleitung im Jahr 1972 ist Ferry Porsche Geschäftsführer der Dr. Ing. h. c. F. Porsche KG. Anschließend leitet er den Aufsichtsrat der Porsche AG und bleibt bis zu seinem Tod am 27. März 1998 dessen Ehrenvorsitzender. Beigesetzt ist die Urne Ferry Porsches an der Seite der Urne seiner Frau Dorothea in der Hauskapelle des Schüttgutes in Zell am See.

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