Porsche 924

1975 etabliert Porsche eine neue Baureihe unterhalb des 911. Der Porsche 924 hat ein völlig neues Konzept mit wassergekühltem Frontmotor und Transaxle-Bauweise.

Eine Revolution im Porsche-Modellprogramm zeichnet sich Mitte der 1970er Jahre ab. Mit dem Typ 924 verlässt Porsche den traditionellen Weg und produziert ab Herbst 1975 ein preisgünstiges Einstiegsmodell mit Frontmotor. Ursprung des Porsche 924 ist der im März 1972 erteilte Volkswagen-Entwicklungsauftrag „EA 425“ zum Bau eines VW-Porsche 914-Nachfolgers. Ziel ist ein neuer Sportwagen, dessen Herstellungs-, Wartungs- und Ersatzteilkosten durch die Verwendung von VW-Serienaggregaten und -teilen deutlich unterhalb des Porsche 911 liegen sollen. Nach ersten Vorentwürfen fällt die Entscheidung auf die von Porsche vorgeschlagene Transaxle-Bauweise mit wassergekühltem Vierzylinder-Frontmotor und Getriebe an der Hinterachse.

Volkswagen stoppt das Projekt 1975 aus modellpolitischen Gründen. Überzeugt von der Qualität der eigenen Entwicklung erwirbt Porsche die serienreife Konstruktion und bringt den Sportwagen zum Jahresbeginn 1976 als Porsche 924 auf den Markt. Das neue Modell hat nur Details wie Lufteinlässe statt eines Kühlergrills mit dem 911 gemeinsam. Unter der langen, nach vorn abfallenden Fronthaube arbeitet ein Vierzylinder von Audi. Das Triebwerk mit Benzineinspritzung entwickelt 125 PS und treibt das aerodynamisch ausgefeilte Coupé auf eine Höchstgeschwindigkeit von 204 km/h. Die Transaxle-Bauweise bewährt sich in der Praxis als eine fahrdynamisch herausragende Lösung. Wie der Vorgänger 914 besticht das neue Coupé durch in dieser Klasse überlegene Agilität.

Ein weiteres Detail aus dem 911 sind die Sportsitze für Fahrer und Beifahrer. Knapp aber für Kinder ausreichend bemessen präsentieren sich die Sitzschalen im Fond. Deren Lehne ist umklappbar um den Kofferraum zu vergrößern. Das Gepäckfach liegt unter einem großen, gewölbten Heckdeckel aus Glas.

Durch die Verwendung zahlreicher Bauteile aus dem Volkswagen-Konzern kann der 924 zu einem Grundpreis von 23.240 DM angeboten werden. Aufgrund der weltweit großen Nachfrage steigt die Fertigung bis Juli 1976 auf 80 Fahrzeuge pro Tag an, sodass auf das Einsteigermodell zum Ende des Geschäftsjahres ganze 48 Prozent des Fahrzeugumsatzes entfielen. Bis zum Produktionsende des 924 S im Jahr 1988 entstehen nicht weniger als 150.684 Einheiten aller 924-Derivate.

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