VW-Porsche 914

In Zusammenarbeit mit Volkswagen entsteht Ende der 1960er Jahre der erste Mittelmotor-Sportwagen in Serienfertigung. Der 914 mit Vierzylinder-Boxermotor wird zum bestverkauften Sportwagen seiner Ära.

Getragen vom Erfolg des 911 sucht Ferry Porsche Ende der 1960er Jahre nach einer Möglichkeit, eine zweite, preisgünstigere Sportwagenreihe auf den Markt zu bringen. Und er wird fündig: In Kooperation mit VW entsteht der „Volks-Porsche“ der Baureihe 914, die 1969 auf der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt Weltpremiere feiert.

Basismodell ist der 914 mit einem vom VW-Werk entwickelten Vierzylinder-Motor. Das Boxertriebwerk mit 1,7 Liter Hubraum leistet dank elektronischer Benzineinspritzung 80 PS. Für die Kraftübertragung stehen ein Porsche-Fünfganggetriebe oder eine Vierstufen-Sportomatic zur Verfügung. Das Fahrwerk orientiert sich mit der Einzelrad­aufhängung an Querlenkern vorn und der Schräglenker-Hinterachse am Vorbild 911.

Der unverwechselbare Zweisitzer mit dem charakteristischen Targa-Dach ist vor allem für jüngere Käuferschichten gedacht. In Qualität, Verarbeitung und Ausstattung soll er ein echter Porsche sein. Dementsprechend reinrassig und dynamisch wird der nur 123 Zentimeter flache und weniger als 1000 Kilo leichte Sportwagen konzipiert und gebaut. Charakteristisch sind die Klappscheinwerfer, die stehende Blinkleuchteneinheit, eine niedrige Gürtellinie und die horizontalen Leuchten am Heck. Das geringe Gewicht und die Mittelmotorbauweise gleichen bei dynamischer Fahrweise eventuelle Leistungsnachteile zu Wettbewerbern mehr als aus. Der 914 präsentiert sich damit umgehend als Kurvenkönig.

Mit einem Grundpreis von anfangs weniger als 12.000 Mark entwickelt sich die von Volkswagen vertriebene vierzylindrige Version des VW-Porsche 914 zu einem echten Erfolgstyp. Ab 1972 sind Stabilisatoren vorn und hinten sowie Leichtmetallfelgen erhältlich, außerdem werden die Kurven jetzt auf Wunsch mit Halogenlicht ausgeleuchtet. Ab Herbst 1973 liefert Porsche den 914 mit einem um 100 ccm auf 1,8 Liter vergrößerten Vierzylinder-Boxer auf Basis eines Volkswagen-Motors aus, der mit zwei Fallstromvergasern auf 85 PS kommt. Zum Modelljahr 1973 ergänzt VW sein Programm durch einen 2-Liter-Motor, der 74 kW (100 PS) leistet. Die Modelle heißen zur Differenzierung 914 1.7 später 914 1.8 sowie 914 2.0.

Bis zur Einstellung der Baureihe im Frühjahr 1976 werden 115.631 Vierzylindermodelle des 914 produziert, der damit zum bestverkauften Sportwagen seiner Zeit avanciert. Die meisten Fahrzeuge gehen in die Vereinigten Staaten, wo der 914 als reiner Porsche ohne den VW-Namenszusatz vermarktet wird.

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