Der 20. Gesamtsieg für Porsche beim 24-Stunden-Rennen von Daytona ist ein besonderer. Dem Team „The Racers Group“ gelingt der Gesamtsieg mit einem Porsche 911 GT3, wie ihn jedes Rennteam in Weissach kaufen kann.
Porsche-Kundensportchef Hartmut Kristen kann sich nach diesem Rennen über beste Werbung freuen, als Fahrer Timo Bernhard immer wieder betont: „Nicht die kleinste Reparatur gab es an unserem Wagen“. Am ersten Februar-Wochenende 2003 gewinnen Timo Bernhard, Jörg Bergmeister, Michael Schrom und Kevin Buckler ganz überlegen den Langstrecken-Klassiker in Daytona, der traditionsgemäß die Motorsportsaison einläutet. Bernhard: „Tanken, Reifenwechseln, Scheibe putzen, mehr hatten die Mechaniker an unserem Porsche nicht zu tun“. 695 Mal umrundet das Quartett den Kurs, der zur Hälfte aus Steilkurven besteht. Das entspricht einer Distanz von 3981,655 Kilometern. Hinter einem Ferrari auf Platz zwei wurde ein weiterer 911 GT3 RS Dritter, auf Rang fünf ein Fabcar-Prototyp mit Porsche-Motor, vor einem weiteren 911 GT3 RS. Die neuen, von den Rennveranstaltern favorisierten Daytona-Prototypen fallen durch kleinere und größere Defekte weit zurück.
In Weissach sieht Hartmut Kristen, dass sein Konzept aufgeht. Bei keinem anderen Automobilhersteller kann ein Rennteam einen Sportwagen für die Rennstrecke kaufen und damit sofort internationale Klassiker gewinnen. „Und ganz sicher hat kein anderer Hersteller eine ähnlich lange Tradition bei der Unterstützung von Privatfahrern“, betont Kristen. Die Kunden reagieren prompt. Die Rennwerkstatt in Weissach ist über den Winter komplett ausgelastet. Rund 200 Porsche 911 GT3 Cup für die zahlreichen Markenpokale in aller Welt und 19 der schnelleren 911 GT3 RS werden gebaut.
Um zukünftige Erfolge eines Fahrzeugs aus der GT-Kategorie zu erschweren, bremsen die Daytona-Veranstalter den 911 nach 2003 durch ein neues GT-Reglement deutlich ein. Das Tankvolumen muss schrumpfen, das Gewicht zunehmen, der Heckspoiler verkleinert und die Reifen verschmälert werden. Aber selbst dieses Handicap meistern die Renner aus Weissach und verpassen 2004 nur knapp den Sieg: Der 911 GT3 RS von Orbit-Racing belegt mit Robin Liddell, Johnny Mowlem, Mike Fitzgerald, Joe und Jay Policastro den zweiten Platz im Gesamtklassement hinter einem Doran-Pontiac.