Die Porsche-Motorsporthistorie ist untrennbar mit den 24 Stunden von Le Mans verbunden. Kein Hersteller hat den Langstrecken-Klassiker häufiger gewonnen. Der erste Gesamtsieg datiert auf das Jahr 1970.
Das spannendste Le-Mans-Rennen aller Zeiten verliert Porsche im Jahr 1969. Hans Herrmann im Porsche 908 unterliegt dem Ford GT40 von Jackie Ickx nach zahlreichen Führungswechseln um gut eine Sekunde. Die schnellsten Fahrzeuge auf der Strecke, die neuen Porsche 917, sind noch nicht standfest genug. Nach langer Führung fallen sie aus. Doch dieser Zwölfzylinder-Rennsportwagen versetzt Porsche zum ersten Mal seit dem ersten Start eines Porsche im Jahr 1951 in die Lage, das Tempo an der Spitze zu bestimmen.
1970 sind die bis zu 380 km/h schnellen 917 zuverlässiger. Das ganze Rennen über liegt einer dieser Porsche an der Spitze des Feldes. Allerdings hat der große Konkurrent aus Italien mit den kaum langsameren Ferrari 512 S Pech. Noch vor Ablauf der ersten Rennhälfte sind die meisten Ferrari ausgeschieden, vorwiegend aufgrund von Kollisionen. Die Werksmannschaften von Matra-Simca und Alfa Romeo spielen bei diesem Rennen keine Rolle. Als dem deutlich in Führung liegenden Jo Siffert im Gulf-Porsche 917 des John Wyer-Teams nach der zehnten Stunde der vierte Gang herausspringt und daraufhin der Motor überdreht, übernehmen Hans Herrmann und Richard Attwood die Spitzenposition in einem von Porsche Salzburg gemeldeten 917. Hinter diesem Team stehen viele Ingenieure und Mechaniker aus Zuffenhausen. Im Training ist das deutsch-britische Duo nur 16. gewesen. Es siegt in einem während der zweiten Hälfte eher monotonen Rennen ungefährdet vor dem im Regen von Zündaussetzern geplagten 917 Langheck von Gerard Larrousse und Willi Kauhsen.
Für Hans Herrmann geht mit diesem Rennen eine lange Karriere als Rennfahrer zu Ende. Er hatte vor der Abfahrt von Sindelfingen-Maichingen nach Le Mans seiner Frau versprochen: „Wenn ich gewinne, höre ich auf“. Er hält sein Wort. Hans Herrmann und Richard Attwood feiern den ersten Gesamtsieg für Porsche, dem bis 2017 weitere 18 Erfolge folgen werden.
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