Le Mans 1979 – Glückszahl 935

Die Werks-Porsche 936 fallen aus, doch drei private 935 belegen nach 24 Stunden das gesamte Podium. Die schnellsten Fahrer heißen Klaus Ludwig und Rolf Stommelen.

Das Werksteam plant 1979 zunächst keinen Start in Le Mans. Doch der Ölbroker David Thieme finanziert über seine „Essex Overseas Petrolium Corporation“ einen Einsatz von zwei 936 für Jacky Ickx und Brian Redman sowie Bob Wollek und Hurley Haywood. Diese beiden Porsche sind eindeutig die schnellsten Wagen des gesamten Feldes. Sie dominieren das Training und liegen auch in den ersten Rennstunden vorn. Doch Ickx dreht sich nach einem Reifenschaden und berührt die Streckenbegrenzung. Für die Reparatur vergehen eineinhalb Stunden. Die Aufholjagd wird unterbrochen, als der Belgier auf der Hunaudière-Geraden wegen eines gerissenen Zahnriemens liegen bleibt. Möglichst unauffällig bringt Motorenmann Valentin Schäffer das Ersatzteil zu dem 936, Ickx tauscht es aus und kann weiterfahren. Doch später werden Ickx und Redman wegen Inanspruchnahme fremder Hilfe disqualifiziert. Der zweite 936 fällt wegen Zündaussetzern zurück, am Sonntagmorgen reißt ein Motorschaden Wollek und Haywood ganz aus dem Rennen.

Nun machen die Porsche 935 aus der Gruppe 5 das Rennen unter sich aus. Der schnellste 935 wird von den Brüdern Erwin und Manfred Kremer eingesetzt. Klaus Ludwig bewegt den Kremer-Porsche überragend. Seine Teamkollegen Bill und Don Whittington fallen vor allem in der Nacht und im Regen deutlich ab. Ludwig nutzt die ohne Ablösung erlaubte Maximalzeit von vier Stunden im Auto voll aus und bringt den Porsche deutlich in Führung. Dann reißt auch bei Don Whittington ein Zahnriemen. Anders als Ickx hat er einen zweiten Zahnriemen an Bord, doch der hält nur kurz durch. Unter Funkanleitung baut er mit einem Isolierband einen Keilriemen so um, dass der die Einspritzpumpe antreibt. Der Einsatz lohnt sich: Der Kremer-Porsche mit der Startnummer 41 wird als Sieger abgewunken. Darauf folgt Rolf Stommelen im Porsche 935 von Dick Barbour. Die zweitplatzierten Stommelen und Barbour sorgen für zusätzliche Furore, heißt doch ihr dritter Mann am Steuer Paul Newman, der weltberühmte Hollywood-Schauspieler. Abgerundet wird der Erfolg in Le Mans durch einen weiteren Kremer-Porsche 935 auf Platz drei mit den Fahrern Laurent Ferrier, Francois Sérvanin und Francois Trisconi.

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