1982 bringt Porsche den neuen 956 nach Le Mans. Nach 24 Stunden belegen die drei Porsche die ersten drei Plätze. Dem ersten Sieg des Erfolgstypen inklusive der Weiterentwicklung 962 werden bis 1994 sieben weitere folgen.
Die Langstrecken-Weltmeisterschaft stellt sich 1982 neu auf. In der Gruppe C haben die Konstrukteure viele Freiheiten, den Kern bildet ein Verbrauchsreglement. Zunächst dürfen die Motoren 60 Liter je 100 Kilometer Superbenzin verfeuern, später wird dieses Limit auf 51 Liter gesenkt. Weitere Eckdaten: Geschlossene Fahrzeuge, Mindestgewicht 800 Kilogramm. Die Mannschaft um Rennleiter Peter Falk und Projektleiter Norbert Singer entwickelt einen revolutionären Prototyp. Der Unterboden des Alu-Monocoques generiert viel Groundeffect. Das heißt, je höher die Geschwindigkeit, desto mehr wird der Wagen auf die Fahrbahn gesaugt. Als Motor kommt ein 2,65-Liter-Sechszylinder zum Einsatz, der dank Turboaufladung 620 PS leistet. Am 27. März 1982 fährt Jürgen Barth auf der Versuchsstrecke in Weissach die ersten, problemlosen Kilometer mit dem 956. Schon Mitte Juni stehen als zweites Rennen der Saison die 24 Stunden von Le Mans im Rennkalender. Porsche bringt drei 956 zu dem Langstreckenklassiker mit den Fahrerpaarungen Jacky Ickx und Derek Bell, Jochen Mass und Vern Schuppan sowie Al Holbert und Hurley Haywood. Auf allen drei Wagen ist Jürgen Barth als Ersatzfahrer gemeldet.
Rennleiter Falk ist vor dem Start skeptisch: „Unsere Autos sind zu neu und zu wenig erprobt.“ Doch die Konkurrenz ist nur auf dem Papier stark. Vom Start weg übernehmen die Porsche die Führung. Bei Haywood löst sich eine Tür und muss ausgetauscht werden, eine hintere Radnabe wird repariert. Gegen Mitternacht wird Haywood von den Porsche-Rennärzten mit Magenkrämpfen und Fieber aus dem Rennen genommen. Ersatzfahrer Jürgen Barth streift sich den Rennanzug über und springt für ihn ein. Nach 24 Stunden stehen ausschließlich Porsche-Fahrer auf dem Siegerpodest – und das in genauer Reihenfolge ihrer Startnummern. Platz eins: Ickx und Bell, Platz zwei: Mass und Schuppan sowie Platz drei: Haywood, Holbert und Barth.
Für Peter Falk fällt das Fazit so kurz wie klar aus: „Es war mein emotionalstes Rennen. Wir hatten ein völlig neues Reglement und ein neues Auto. Aber dafür hatten wir die alte Mannschaft und eine bekannte Strecke.“ Bis 1994 siegt der 956/962 noch weitere sieben Mal in Le Mans.