Eine Lücke im Reglement öffnet Porsche die Tür für einen Start des legendären Porsche 962 in der GT-Klasse. Einmal mehr heißt der große Gegner Toyota. Die Sieger: Yannick Dalmas, Mauro Baldi und Hurley Haywood auf Porsche.
Der für das Reglement in Le Mans zuständige Automobile Club de l’Ouest (ACO) schafft für das Jahr 1994 besondere Rahmenbedingungen. Das Regelwerk im Bereich der GT-Fahrzeuge ist so formuliert, dass auch in Kleinstserien hergestellte Supersportwagen ihren Weg nach Le Mans finden können. So genügt die Straßenzulassung eines einzigen Fahrzeugs, um in der GT-Klasse startberechtigt zu sein. Der Nürnberger Rennstallbesitzer Jochen Dauer möchte einen 962 auch auf der Straße fahren und bereitet eine entsprechende Zulassung vor. Norbert Singer erkennt das Potential des sechsfachen Le-Mans-Siegers 956/962 auch in dieser Kategorie.
Im Januar 1994 fällt die Vorstandsentscheidung für einen halboffiziellen Start in Le Mans. Fristgemäß erhält der 962 Dauer Le Mans GT bis zum 31. März die Abnahme durch den TÜV Rheinland und darüber hinaus in Luxemburg eine EU-Zulassung. Für das 24-Stunden-Rennen sind schmalere Reifen als bei früheren Einsätzen des 962 vorgeschrieben, das Mindestgewicht wird auf 1.000 Kilogramm erhöht. Außerdem muss der Unterboden muss glatt sein, um den stark ausgeprägten Groundeffekt zu minimieren. Die durchweg sehr erfahrenen Fahrer werden nach ihrer Körpergröße eingeteilt. So entfällt ein Tausch des Sitzes bei den Boxenstopps. Yannick Dalmas, Mauro Baldi und Hurley Haywood fahren einen Wagen, die langen Kerls Hans-Joachim Stuck, Danny Sullivan und Thierry Boutsen den zweiten.
Trotz eines bunten Starterfeldes läuft das Rennen auf einen Zweikampf Porsche gegen Toyota hinaus, auch wenn die Gegner in unterschiedlichen Klassen starten. Die Porsche sind auf den Geraden schneller, die Toyota 94C-V in Kurven. Der aufgeladene Sechszylinder-Boxer des Porsche ist sparsamer als der V8 des Toyota, so fallen die Intervalle bis zum Tankstopp länger aus. 90 Minuten vor dem Ende des Rennens liegt ein Toyota vor den beiden Porsche. Doch dann verlieren Eddie Irvine/Mauro Martini/Jeff Krosnoff zwölf Minuten wegen einer Reparatur am Getriebe. Es reicht noch für Rang zwei hinter Dalmas, Baldi, Haywood und vor Stuck, Sullivan, Boutsen. Es ist der 13. Sieg für Porsche in Le Mans