Le Mans 1997 – Erneuter Sieg für Reinhold Joest

Zum zweiten Mal nach 1996 siegt in Le Mans ein Porsche des privaten Teams von Reinhold Joest. Beide Werks-Porsche 911 GT1 fallen aus.

Zwei Kategorien streiten 1997 in Le Mans um den Sieg. Zum einen die GT-Fahrzeuge, die den Langstreckensport der nächsten Jahre prägen werden. Zum anderen werden die offenen, leichteren Prototypen zum Start noch einmal zugelassen. In beiden Kategorien gelten die Porsche-Rennwagen als Favoriten.

Nach den Plätzen zwei und drei im Vorjahr setzt die Werksmannschaft aus Weissach mit dem Porsche 911 GT1 mit den erfahrenen Fahrerpaarungen Hans-Joachim Stuck/Thierry Boutsen/Bob Wollek und Emanuel Collard, Ralf Kelleners und Yannick Dalmas voll auf Sieg. Gleichzeitig möchte Reinhold Joest, Ex-Rennfahrer und sehr erfahrener Rennstallbesitzer aus dem Odenwald seinen Vorjahrestriumph gegen die Werkswagen aus Weissach mit dem TWR-Porsche-Prototyp wiederholen.

Die beiden Werks-Porsche übernehmen schnell die Spitze und halten sie auch während der Nacht. Am Sonntagmorgen um 7.45 Uhr ein Patzer des führende Porsche von Bob Wollek: Ein Fahrfehler führt zu einem Dreher und zwei Einschlägen in die Begrenzungsmauer. Der Elsässer bleibt unverletzt, aber die große Enttäuschung ist ihm anzusehen. Nach zweiten Plätzen 1978, 1995 und 1996 verpasst er sein großes Ziel erneut. 30 Mal ist Wollek ab 1968 an der Sarthe am Start, der Sieg bleibt ihm verwehrt. Dem zweiten Werks-Porsche fehlen nur zwei Stunden zum sicheren Sieg. Doch dann reißt ein Ölschlauch, das Heck des 911 GT1 steht in Flammen. Ralf Kelleners muss den Porsche am Streckenrand abstellen.

Nach dem Ausfall der beiden 911 GT1 ist dennoch ein Porsche vorn: Zum zweiten Mal nach 1996 siegt der TWR-Porsche WSC-95, besetzt mit den Fahrern Stefan Johannson, Michaele Alboreto und Tom Kristensen. Der Porsche Vorstand Wendelin Wiedeking fasst zusammen: „Porsche hat in Le Mans in der Vergangenheit seine größten Erfolge gefeiert, da muss man auch eine Niederlage des Werksteams wegstecken. Gratulation an das Team Joest“.

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