Porsche bei den 24 Stunden von Le Mans 1951

In Le Mans betritt Porsche erstmals die große Bühne des Motorsports. Auguste Veuillet und Edmonde Mouche erringen auf Anhieb einen Klassensieg.

Vom Winter 1948/49 an entstehen insgesamt 52 Exemplare des 356/2 mit Aluminium-Karosserie. 44 Einheiten werden vom 356/2 Gmünd Coupé gebaut, dazu acht 356/2 Gmünd Cabriolets. 1951 bilden einige dieser Aluminium-Coupés die Grundlage für den Einstieg von Porsche in den internationalen Automobilsport. Sie verfügen über eine handgedengelte Aluminium-Karosserie und sind rund 120 Kilogramm leichter als die seit April 1950 bei Reutter in Stuttgart gefertigten 356. Als erste deutsche Sportwagen tragen diese Rennsportfahrzeuge den Zusatz „SL“ für „Super Leicht“ – angelehnt an das italienische „Super Leggera“. Mit 46 PS Leistung, auf 78 Liter Fassungsvermögen vergrößerten Kraftstofftanks, aerodynamischen Radabdeckungen und speziellen Getriebeübersetzungen wagt Porsche 1951 erstmals den Start in Le Mans.

Drei Rennwagen des Typs 356 SL brechen nach Le Mans auf. Einer erreicht die Sarthe wegen eines Unfalls gar nicht. Ein weiterer 356 SL mit dem Franzosen Robert Brunet und dem Deutschen Rudolf Sauerwein schafft es wegen eines Unfalls im Training nicht bis in die Startaufstellung. So verbleibt lediglich ein Wagen für diesen ersten Le-Mans-Einsatz. Am Steuer sitzen der damalige Porsche-Importeur in Frankreich, Auguste Veuillet, und Edmonde Mouche.

Trotz schlechten Wetters und viel Regen sehen die beiden mit dem Porsche 356 SL nach 24 Stunden als Klassensieger die Zielflagge. Sie legen 2.842,65 Kilometer mit einem Gesamtdurchschnitt von 118,4 km/h zurück und erzielen dabei beachtliche Rundendurchschnitte von bis zu 140 km/h. Für die beiden Franzosen und für Porsche bedeutet dies auf Anhieb einen Klassensieg in der Kategorie bis 1.100 Kubikzentimeter Hubraum.

Der junge Hersteller Porsche erntet für diesen Erfolg bei seinem ersten Auftritt in Le Mans viel Respekt und Anerkennung. Die Aufnahme in den internationalen Motorsport ist vom ersten Moment an freundschaftlich geprägt. Dies ist insofern bemerkenswert, als das Ende des Zweiten Weltkrieges gerade einmal sechs Jahre zurückliegt.

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