Porsche feiert 1970 den dritten Sieg in Folge bei der Rallye Monte Carlo. Wieder werden Björn Waldegaard und Lars Helmér von Fürst Rainier und Fürstin Gracia als Erste begrüßt
Für die Ingenieure und Monteure des Sportwagenherstellers Porsche gibt es mit Blick auf die Saison 1970 sehr viel Arbeit. Der Supersportwagen Porsche 917 und der ganz neue 908/03 werden für die Markenweltmeisterschaft vorbereitet.
Als erstes Top-Ereignis der Saison steht schon im Januar die Rallye Monte Carlo im Kalender. 1965 sorgen Herbert Linge und Peter Falk im ganz neuen 911 mit einem fünften Platz für Aufsehen, 1968 und 1969 siegen Vic Elford und David Stone beziehungsweise Björn Waldegaard und Lars Helmér. Für die Rallye Monte Carlo 1970 rüstet Porsche nochmals auf. Drei 911 S für Waldegaard und Helmér, Gérard Larrousse und Maurice Gelin sowie Aake Andersson und Hans Thorszelius leisten bei einem Hubraum von 2,2-Litern rund 240 PS, und das Leergewicht beträgt rund 900 Kilogramm. Die Mannschaft, die aus Zuffenhausen in die Seealpen reist, ist vergleichsweise klein: Rennleiter Rico Steineman samt Assistent, sechs Ingenieure und Techniker sowie zwölf Mechaniker und Monteure. Dunlop stellt 740 Reifen bereit.
Über weite Strecken ist die Rallye trocken. Sozusagen ideale Voraussetzungen für die Porsche-Fahrzeuge. Waldegaard setzt sich früh an die Spitze. Dahinter folgt Jean-Pierre Nicolas mit dem 1300er Renault-Alpine. Die Werksteams von Lancia und Ford fallen früh zurück. Die „Nacht der langen Messer“ wird die letzte Schleife genannt, an der die besten 60 Teams starten dürfen. Jetzt geht es ums Ganze.
Porsche riskiert viel. Den 911 S werden Rennreifen aufgezogen, obwohl auf der Strecke Eisplatten und mit Schnee bedeckte Abschnitte gemeldet werden. Dort fahren die Elfer vergleichsweise vorsichtig, schneller sind die Piloten mit Spikereifen. Aber der Vorteil auf den trockenen oder feuchten Passagen ist immens. Waldegaard und Helmér werden in der Fürstenloge empfangen. Larrousse gewinnt die meisten Sonderprüfungen der letzten Nacht und schiebt sich noch an Nicolas vorbei auf Rang zwei. Andersson wird Vierter.