Für das junge Unternehmen Porsche ist Fritz Huschke von Hanstein von großer Bedeutung. Der Adelige übernimmt viele Aufgaben: vom Pressechef bis zum Rennleiter.
Der Rennfahrer Huschke von Hanstein feiert mit Porsche unzählige Erfolge. Was ihn für das junge Sportwagenunternehmen so wertvoll macht, hat aber mehr mit von Hansteins Persönlichkeit und seinem gesellschaftlichen Status zu tun. Seine Verbindungen in alle Welt, die Fähigkeit, sich rasch auf Menschen einzustellen, seien es Könige oder Mechaniker, lassen ihn bei Porsche in die Rolle eines Grandseigneurs schlüpfen, dessen genauer Tätigkeitsbereich nicht umrissen werden kann. Von Hanstein verpflichtet Rennfahrer, hält Verbindungen zu Sponsoren, leitet das Motorsport-Werksteam, führt Porsche-Modelle königlichen Familien vor, macht Porsche sozusagen hoffähig. Die Arbeit des Pressesprechers erledigt der eloquente Adelige noch nebenbei mit leichter Hand.
Obwohl der jährliche Sportetat keineswegs üppig ist, gelingt es von Hanstein, Starts bei Rennen in aller Welt zu finanzieren bis hin zur Carrera Panamericana in Mexiko und dazu mitunter Formel-1-Stars wie Stirling Moss oder Jochen Rindt zu verpflichten. Und wenn die Rennmannschaft bei einem Offiziellen in Le Mans bei irgendeiner Kleinigkeit auf Granit stößt, löst der herbeigerufene von Hanstein das Problem im Handumdrehen. Wie? „Ich kenne den Mann, der hat heute Geburtstag, ich habe ihm gratuliert“, lässt er seine verblüfften Männer beispielsweise wissen.
Die elterlichen Gutsbesitzer aus Halle sehen den Junior gerne auf Pferderücken siegen, weniger mit Motorrädern und Automobilen. Von Hanstein wird Turnierreiter und Motorradrennfahrer, letzteres mit der finanziellen Unterstützung seiner Freundin. 1936 folgt der Ruf in das Werksteam des Automobilherstellers Hanomag. 1940 gewinnt er mit einem BMW die letzte Mille Miglia vor der kriegsbedingten Unterbrechung. Schon 1950 ersteht von Hanstein in Zuffenhausen einen Porsche. Wenig später tritt er selbst in die Firma ein und bleibt ihr bis 1968 treu. Huschke von Hanstein widmet sich später als Funktionär in Gremien des Motorsports einem breiten Themenfeld, vor allem die Sicherheit des Rennsports liegt ihm am Herzen.