Wer Turbo sagt, meint Porsche. Aufgeladene Motoren gehören seit Anfang der 1970er Jahre zur DNA der Marke. Das gilt heute mehr denn je.
1971 fahren die Ingenieure der Motorsportabteilung im neuen Porsche Entwicklungszentrum in Weissach unter der Leitung von Hans Mezger Testläufe mit dem Zwölfzylinder des Porsche 917/10. Endlich bringt das Triebwerk genügend Leistung, um in der amerikanischen CanAm-Rennserie gegen die großvolumige V8-Konkurrenz zu bestehen. 850 PS werden gemessen. Möglich machen das zwei Abgasturbolader. Er ist der erste Porsche-Rennwagen mit Turbo-Technologie. Im Jahr darauf, nun mit 5 Liter Hubraum, stehen sagenhafte 1.000 PS zur Verfügung. Der 917/10 gewinnt den CanAm-Titel.
Nur zwei Jahre später erfolgt der nächste Paukenschlag: Der 911 Turbo Typ 930 ist serienreif. Die vom Abgasstrom angetriebene Turbine des Turboladers drückt nachhaltig Luft in die Brennräume des drei Liter großen Sechszylinder-Boxermotors. Der 911 Turbo ist mit seinen 260 PS das schnellste Serienfahrzeug in Deutschland – und begründet einen Mythos. Wer fortan vom Turbo spricht, meint Porsche.
Nach und nach verfeinern die Motorenentwickler in Weissach die Technologie. Schon 1977 kommt ein Ladeluftkühler zum Einsatz und sorgt für noch mehr Effizienz. Die Porsche-Ingenieure ruhen sich nicht auf ihren Lorbeeren aus. Bi-Turbo-Aufladung, variable Turbinengeometrie (VTG): Bei der Turbo-Technologie bleiben sie Vorreiter. Die Leistungsausbeute steigt bis zum 911 Turbo S der Baureihe 991 auf 580 PS. Beim 911 GT2 RS sind es sogar 700 PS aus 3,8 Liter Hubraum. Seit 2015 sind alle Elfer bis auf den GT3 und GT3 RS mit Turboladern unterwegs. Auch bei den Modellreihen 718 Boxster/Cayman, Cayenne, Macan und Panamera ist die Turbo-Technologie nicht mehr wegzudenken.
Viel Leistung aus vergleichsweise wenig Hubraum lautet von Anfang an die Zauberformel. Und das bei größtmöglicher Effizienz. Porsche-Turbomotoren stehen nämlich nicht nur für außergewöhnlich hohe Leistungen bei gleichzeitig optimalem Drehmomentverlauf, sondern glänzen zugleich mit geringen Verbrauchs- und Emissionswerten. Im Sinne bestmöglicher Effizienz lässt sich sogar der Hubraum verkleinern, ohne auf Leistung verzichten zu müssen.