Der Porsche 911 Targa wird Mitte der 1960er Jahre zu einem Bestseller. Bis heute ist der Frischluft-Elfer eine feste Größe im Modellprogramm.
Als sich Anfang der 1960er Jahre die Unfälle mit den völlig offenen Cabriolets auf den amerikanischen Straßen häufen, verschärfen die US-Behörden die Zulassungsrichtlinien. Porsche blickt in den USA zu diesem Zeitpunkt auf eine Erfolgsgeschichte mit den 356 Cabriolets zurück und möchte deshalb auch. einen offenen 911 anbieten. Das Unternehmen reagiert mit dem weltweit ersten Sicherheitscabriolet mit einem Überrollbügel aus Stahl, einem herausnehmbaren Dachteil und einem aufklappbaren Heckverdeck, dem „Softwindow“. Porsche präsentiert den 911 Targa auf der IAA 1965 in Frankfurt. Frischluft-Fans lockt das Modell gleich mit vier Varianten des offenen Fahrens: Nur mit geöffneten Seitenscheiben, herausgenommenem Dachmittelstück, geöffnetem Softwindow oder mit allen drei Möglichkeiten kombiniert. Das Wort Targa stammt aus dem Italienischen und bedeutet Schild. Gleichzeitig lehnt sich der Name für den 911 an die Targa Florio an, die Porsche mit dem 550 A Spyder 1956 erstmals gewinnt. Kreiert wird die Bezeichnung vom damaligen Inlandsverkaufsleiter Harald Wagner.
Bis zur Serienproduktion des 911 Targa vergeht noch rund ein Jahr. Von Herbst 1966 an ist das Sicherheitscabriolet ein fester Bestandteil im Elfer-Modellprogramm. Das Dachteil wird zusammengefaltet und im Fahrzeug verstaut. Bis einschließlich Modelljahr 1968 besteht die Heckscheibe aus Kunststoff und lässt sich herunterklappen. Dann wird das sogenannte Softwindow durch eine Scheibe aus beheizbarem Sicherheitsglas ersetzt. Auch das Vierzylinder-Modell 912 ist als Targa zu haben – bis 1969 entstehen 2.562 Stück. Reinrassige Targa sind auch der zusammen mit Volkswagen entwickelte Mittelmotor-Sportwagen 914 von 1970 und der Porsche 914/6 mit Sechszylinder-Boxer-Motor. In der G-Serie des Elfers und in der nachfolgenden Baureihe 964 setzt Porsche weiterhin auf den klassischen Targa mit Überrollbügel und herausnehmbarem Dach. Der 911 Turbo 3.3 ist von 1987 an als Targa lieferbar, der 911 Carrera 4 der Generation 964 wird 1989 der erste Targa mit Allradantrieb. Auch in der Generation 993 ist ein Targa im Angebot. Allerdings ersetzt hier ein aufschiebbares Glasdach die bisherige Lösung. Gleiches gilt für die Elfer der Generationen 996 und 997. Erst mit dem 911 Targa der Generation 991 kehrt 2014 Porsche zum klassischen Targabügel zurück und kombiniert ihn mit einem vollautomatischen Dach.