Gesteigerte Querdynamik und hoher Reisekomfort

Fahrwerk und Fahrwerksysteme

Das Cayenne Coupé verfügt über das aus dem Cayenne bekannte Leichtbau-Grundfahrwerk mit einer Vorderachse in aufgelöster Lenker-Bauweise und einer Mehrlenker-Hinterachse. Ein Aluminium-Hilfsrahmen versteift die Vorderachskonstruktion und nimmt gleichzeitig über integrierte Lager den Motor auf. An der Hinterachse von Cayenne Coupé und Cayenne S Coupé setzt Porsche auf eine Mehrlenkerachse mit Leichtbau-Stahllenkern und Stahlfederung. Von der aufgelösten Feder-Dämpfer-Anordnung auf dem Federlenker und der fast senkrecht stehenden Dämpferanordnung profitieren das Ansprechverhalten der Dämpfer und damit der Federungskomfort. Das 18 Millimeter breitere Heck sorgt zusammen mit den größeren Rädern für noch mehr Stabilität an der Hinterachse.

In Verbindung mit der adaptiven Dreikammer-Luftfederung, Serie beim Cayenne Turbo Coupé, werden hinten Aluminium-Schmiedelenker verwendet. Bei der adaptiven Luftfederung kommen drei Luftkammern pro Federbein zum Einsatz. Das Fahrwerk ist damit in der Lage, drei unterschiedliche Federraten abzubilden. Mit fünf wählbaren Höhenniveaus lässt sich im Gelände die Bodenfreiheit manuell dem Terrain anpassen. Sie werden außerdem über fünf neu abgestimmte Fahrprogramme für Straßen- und Geländefahrten aktiv angesteuert.

Serienmäßig bei allen Cayenne Coupé sind die Servolenkung Plus, mindestens 20 Zoll große Räder und das Dämpfungssystem Porsche Active Suspension Management (PASM). Die Servolenkung Plus ist bei hohen Geschwindigkeiten gewohnt straff. Bei niedrigen Geschwindigkeiten erfolgt eine stärkere Unterstützung der Lenkkraft für besonders leichtgängiges Rangieren und Einparken. Das PASM regelt abhängig von Fahrbahnzustand und Fahrweise aktiv und kontinuierlich die Dämpferkraft für jedes einzelne Rad. Über das Porsche Communication Management (PCM), die PASM-Taste oder die Sport-Taste lassen sich die drei Programme Normal, Sport oder Sport Plus wählen.

Mit optionalen Systemen kann die Spreizung des Fahrwerks zwischen Komfort und Sportlichkeit auf Wunsch weiter gesteigert werden:

  • Die aktive Wankstabilisierung Porsche Dynamic Chassis Control (PDCC) arbeitet mit 48-Volt-Technik auf Basis von Super-Caps und ist in der Lage, innerhalb weniger Millisekunden die Torsionssteifigkeit der Stabilisatoren an Vorder- und Hinterachse zu verändern und damit den Fahrzeugaufbau aktiv zu stabilisieren. Bis zu einer Querbeschleunigung von 0,8 g wird dadurch die Seitenneigung eines mit zwei Personen besetzten Cayenne Coupé unterdrückt. Das Prinzip: Der Stabilisator ist zweigeteilt, die Hälften sind über einen Schwenkmotor miteinander verbunden. Je nach Wankneigung der Karosserie verdreht der Motor die beiden Hälften gegeneinander, versteift so den Stabilisator und hält den Aufbau in der Waagerechten. In den Offroad-Modi entkoppelt die PDCC die Stabilisatorhälften weitgehend oder verdreht sie sogar aktiv. Dies ermöglicht eine größere Achsverschränkung und trägt dazu bei, den Bodenkontakt zu behalten und eine optimale Traktion im Gelände zu gewährleisten. Auf Schnellstraßen hat diese Funktion zudem den Vorteil, dass die Kopiereffekte des Stabilisators auf null reduziert werden und die Feder- und Radbewegungen völlig unabhängig voneinander gedämpft werden können.
  • Mit der Hinterachslenkung lenkt das Cayenne Coupé verzögerungsfrei ein und baut an der Hinterachse deutlich früher Querbeschleunigung auf. Zudem steigert die Hinterachslenkung im Alltagsverkehr Komfort und Fahrsicherheit. So reduziert sich der Wendekreis von 12,1 Metern auf 11,5 Meter. Bei Geschwindigkeiten bis etwa 80 km/h lenken die Achsen gegensinnig. Dies sorgt nicht nur für eine deutlich höhere Agilität und Lenkpräzision, sondern erleichtert auch das Rangieren. Bei höherem Tempo lenken beide Achsen gleichsinnig. Der Effekt ist eine nochmals gesteigerte Fahrstabilität, beispielsweise beim Spurwechsel auf der Autobahn mit hoher Geschwindigkeit. Der maximal genutzte Lenkwinkel an der Hinterachse beträgt drei Grad.
  • In puncto Fahrdynamik und Fahrstabilität bietet das Porsche Torque Vectoring Plus (PTV Plus) eine ideale Ergänzung zum serienmäßigen Porsche Stability Management (PSM). Diese elektronisch geregelte, vollvariable Quersperre verbessert durch gezielte Bremseingriffe am kurveninneren Hinterrad das Lenkverhalten und die Lenkpräzision des Fahrzeugs bei hochdynamischer Fahrweise. Insbesondere beim Einlenken in Kurven bietet es deutliche Vorteile. Bereits mit dem Einschlagen der Lenkung wird das kurveninnere Hinterrad selektiv abgebremst. Dadurch besitzt das kurvenäußere Hinterrad im Vergleich zum kurveninneren ein höheres Antriebsmoment. Durch diese Momentendifferenz erfährt das Fahrzeug ein Giermoment, das den Lenkeinschlag zusätzlich unterstützt. Das Ergebnis ist eine deutliche Steigerung der Agilität mit verbessertem Einlenkverhalten. Darüber hinaus sorgt PTV Plus beim Herausbeschleunigen aus Kurven durch das gezielte Sperren des Differenzials für ein spürbares Plus an Traktion.
  • Kern der Bremsentechnologie Porsche Surface Coated Brake (PSCB; Serie beim Cayenne Turbo Coupé) sind Scheiben mit einer extrem harten Beschichtung aus Wolframcarbid, kombiniert mit speziell entwickelten Belägen. Im Vergleich zu herkömmlichen Grauguss-Bremsen bietet das neue System durchweg bessere Eigenschaften, vor allem eine um bis zu 30 Prozent längere Lebensdauer. Die Scheiben verschleißen nicht nur signifikant langsamer, sondern verursachen auch weniger Bremsstaub auf den Rädern. Darüber hinaus sorgen die gesteigerten Reibwerte der Bremse für ein besseres Ansprechverhalten. Auch unter hohen Belastungen entwickelt die PSCB ein stabiles Bremsverhalten. Ein Nebeneffekt der neuen Technologie ist die einzigartige Optik der beschichteten Scheiben. Nach rund 600 Kilometern im Alltagsbetrieb haben die Beläge die Oberfläche auf Hochglanz poliert. Es entsteht ein Spiegeleffekt. Verstärkt wird das eindrucksvolle Bild von weiß lackierten Bremssätteln.
  • Der entscheidende Vorteil der Keramikbremsanlage Porsche Ceramic Composite Brake (PCCB) liegt im extrem niedrigen Gewicht der Bremsscheiben: Sie sind etwa 50 Prozent leichter als Graugussscheiben vergleichbarer Bauart und Dimensionierung. Ein Faktor, der sich nicht nur bei Fahrleistung und Verbrauch positiv bemerkbar macht, sondern vor allem die ungefederten und rotatorischen Massen reduziert. Die Folge: eine bessere Bodenhaftung sowie gesteigerter Fahr- und Abrollkomfort, insbesondere auf unebenen Straßen. Besonders bei hoher Beanspruchung bestehen günstige Voraussetzungen für einen kurzen Bremsweg. Zudem steigt die Sicherheit beim Abbremsen aus hoher Geschwindigkeit aufgrund der hohen Fadingstabilität der PCCB.

Leichtmetall-Räder: 20 Zoll und größer

Das Räderangebot des neuen Cayenne Coupé startet bei 20 Zoll und umfasst nicht nur die bereits vom Cayenne bekannten Designs. Mit zwei weiteren 22-Zoll-Rädern kann das Fahrzeug besonders exklusiv ausgestattet werden:

  • Das sportliche RS Spyder Design-Rad ist für das Cayenne Coupé auch in 22 Zoll erhältlich.
  • Ein besonderes Highlight ist das nur in Verbindung mit den Leichtbau Sport-Paketen erhältliche 22 Zoll große GT Design-Rad. Es ist optisch an die Räder der 911 GT-Modelle angelehnt. Durch seine Aluminium-Leichtbauweise mit Schmiedefrästechnologie aus dem Motorsport bietet es auch fahrdynamische Vorteile.
nächster Artikel
Assistenz- und Komfortsysteme
vorheriger Artikel
Motoren und Performance