Leichtbau mit Sportwagen-Genen

Design und Karosserie

Einen Porsche Cayenne erkennt man auf den ersten Blick. Die neue Generation hat diese Unverwechselbarkeit weiter kultiviert. Ihr völlig neues, aber gleichzeitig vertrautes Exterieur-Design demonstriert konsequent die Porsche-Markenidentität und unterstreicht den Anspruch des Cayenne, das sportlichste Fahrzeug seiner Klasse zu sein. 63 Millimeter mehr Außenlänge bei unverändertem Radstand (2.895 Millimeter) und neun Millimeter weniger Dachhöhe gegenüber dem Vorgänger verstärken den elegant gestreckten Eindruck des 4.918 Millimeter langen und ohne Spiegel 1.983 Millimeter breiten Cayenne.

Die Front des neuen Cayenne signalisiert Performance. Die stark ausgeprägte Motorhaube mit dem markanten Powerdome betont die Kotflügel, die in die neu gestaltete Scheinwerferkontur führen. Das Erscheinungsbild der LED-Scheinwerfer wird vor allem durch die dreidimensional ausgeführten Lichtmodule geprägt, die zu einer hochwertigen Skulptur arrangiert sind. Die seitlichen Stege des zentralen Lufteinlasses zeigen nun nach außen, was die Breitenwirkung verstärkt und das athletische Auftreten unterstreicht. Porsche-typisch prägen große Lufteinlässe das Bugteil, bei Cayenne und Cayenne S mit silberfarben verkleideten Lamellen für eine optimale Kühlung der Turbomotoren. Airblades an der Außenseite der Lufteinlässe leiten die Kühlluft gezielt in die Öffnungen.

Der Cayenne Turbo setzt sich optisch noch deutlicher als zuvor von den anderen Modellen ab. Die vergrößerten Lufteinlässe im exklusiven Bugteil wirken durch die Kombination von matten und hochglänzenden schwarzen Flächen wie ein einziger durchgängiger und entsprechend imposanter Lufteinlass. Die schwarzen Rahmen der seitlichen Lufteinlässe unterstützen diesen Effekt zusätzlich. Bei Nacht unterscheidet sich der Cayenne Turbo durch seine zweireihigen Bugleuchten von den anderen Modellen.

Seitenansicht mit dynamischeren Proportionen

Der neue Cayenne hat nichts von seinem kompakten Auftritt verloren, obwohl er bei gleich gebliebenem Radstand in der Länge um gut sechs Zentimeter gewachsen ist. Im Gegenteil: Die neuen Proportionen lassen ihn noch dynamischer erscheinen. Die Seitenscheibengrafik ist schmaler ausgeführt als beim Vorgängermodell und fällt wie der niedrige Dachverlauf nach hinten stärker ab. Beides lässt das Fahrzeug tiefer und schlanker wirken. Lichtkanten am Dachrahmen verstärken die optische Tiefe zusätzlich. Die neu gestalteten hinteren Kotflügel lassen die Sportwagen-Gene des Cayenne nun noch deutlicher werden, wie breite Schultern stützen sie das Heck ab.

Ein weiteres Sportwagen-typisches Merkmal sind die um ein Zoll größeren, neu gestalteten Leichtmetallräder. Mit ihnen wuchsen Reifendurchmesser und Radhäuser, Erkennungszeichen für die nochmals gesteigerte Performance des Cayenne. 

Der Cayenne Turbo differenziert sich in der Seitenansicht insbesondere durch die 21 Zoll großen, glanzgedrehten Cayenne Turbo-Räder in Titandunkel mit farbigen Porsche-Wappen und die in Wagenfarbe lackierten Radhausverbreiterungen. Auch die Außenspiegel und die Türseitenleisten sind beim Top-Modell komplett in Wagenfarbe gehalten. Blickfänger sind überdies die weißen Bremssättel der innovativen Porsche Surface Coated Brake, die beim Cayenne Turbo serienmäßig die Verzögerung übernimmt. 

Porsche-typisch: breites Heck mit integriertem Leuchtenband

Das Heck des neuen Cayenne wirkt durch die horizontale Linienführung betont tief und breit. Allein durch das dreiteilige Leuchtenband zwischen den Heckleuchten ist die neue SUV-Generation schon von Weitem als Porsche zu erkennen. Unter der hochwertigen Glasoptik befindet sich analog zu den Sportwagen neben dem eigentlichen Leuchtenband der dreidimensional gestaltete „PORSCHE“-Schriftzug. Der auch farblich integrierte neue Dachspoiler verläuft geradlinig, die Abrisskante ist dezenter als beim Vorgängermodell gehalten. Anders der Cayenne Turbo: Exklusives Erkennungsmerkmal des Top-Modells ist der adaptive Dachspoiler, eine Neuheit im SUV-Segment. Weiterhin lässt sich der Cayenne Turbo an den spezifischen Doppelendrohren identifizieren. Abgerundet wird das eigenständige Heckdesign des Top-Modells durch ein in Exterieur-Farbe lackiertes Heckunterteil.

Leichtbau und aktive Aerodynamik

Bei der Konstruktion der neuen Cayenne-Karosserie hat Porsche konsequent das Leichtbau-Prinzip der Sportwagen angewendet. Der Kerngedanke: Einsatz des jeweils richtigen Werkstoffs an der richtigen Stelle. Folgerichtig entstand der Aufbau des neuen Cayenne in der bewährten Stahl-Aluminium-Mischbauweise. Sie verbindet erhebliche Gewichtsvorteile mit hoher Steifigkeit. So kommen unter anderem mikrolegierte höchstfeste Stähle und Mehrphasenstähle zum Einsatz, die dem Rohbau eine hohe dynamische Torsionssteifigkeit verleihen. In weniger stark belasteten Bereichen kommt großflächig Aluminium zum Einsatz. So besteht die Außenhaut des neuen Cayenne vollständig aus Aluminium: Dach, Bodengruppe, Vorderwagen, Türen, Kotflügel, Motorraum- und Kofferraumdeckel. Darüber hinaus werden überall dort Kunststoff-Rezyklate eingesetzt, wo diese die technischen Anforderungen vollumfänglich erfüllen. Die neuen Cayenne-Modelle können somit zu rund 95 Prozent recycelt werden.

In Summe spart der intelligente Materialeinsatz bis zu 135 Kilogramm Rohbaugewicht ein. Durch die erweiterte Ausstattung wird ein Teil davon kompensiert. Dennoch bringt beispielsweise der Cayenne S 65 Kilogramm weniger auf die Waage als sein Vorgänger. Im Vergleich zum gleichen Modell der ersten Generation von 2002 liegt der Gewichtsvorteil sogar bei 225 Kilogramm oder gut zehn Prozent. Einen weiteren Beitrag zur Gewichtseinsparung leistet die innovative Lithium-Eisen-Polymer-Starterbatterie, die allein zehn Kilogramm weniger wiegt als eine vergleichbare herkömmliche Bleibatterie. Zudem bietet sie eine drei- bis viermal so lange Lebensdauer. In puncto Leistungsgewicht erreichen die neuen Cayenne-Modelle mit 5,8 kg/PS beim Cayenne, 4,6 kg/PS beim Cayenne S und 3,9 kg/PS beim Cayenne Turbo Spitzenwerte im Segment.

Cayenne Turbo mit weltweit erstem adaptiven Dachspoiler und Luftbremse im Segment

Mit dem neuen Cayenne Turbo hält Porsche Active Aerodynamics (PAA) Einzug in das Segment der SUV. Das Top-Modell ist das erste Fahrzeug seiner Klasse, das über einen spezifischen adaptiven Dachspoiler verfügt. Wie beim 911 Turbo bietet er die Möglichkeit, Aerodynamik und Abtrieb der Fahrsituation optimal anzupassen. In der Ausgangsstellung setzt der Spoiler die Dachkontur in einer Linie fort. Damit erreicht der Cayenne seine strömungsgünstigste Form. Ab 160 km/h stellt sich der Dachspoiler um sechs Grad in die Performance-Position auf und erhöht damit bis zur Höchstgeschwindigkeit den stabilisierenden Anpressdruck auf die Hinterachse. Schaltet der Fahrer in den Sport Plus-Modus, schwenkt der Spoiler in die 12,6-Grad-Stellung und steigert so die Bodenhaftung der Reifen für noch mehr sportliche Dynamik in schnellen Kurven. Ist das optionale Panorama-Dachsystem geöffnet, stellt sich der Spoiler ab 160 km/h um 19,9 Grad auf und kompensiert so die Luftturbulenzen. Spektakulär und effektiv ist die fünfte Position „Airbrake“. Dabei klappt das Spoiler-Blatt bei starker Verzögerung im Geschwindigkeits­bereich zwischen 170 km/h und 270 km/h um 28,2 Grad auf. Dadurch wirkt der Spoiler als Luftbremse, die zugleich den Hinterachsdruck und somit die Stabilität beim Bremsen erhöht. Bei einer Vollbremsung aus 250 km/h verkürzt die Airbrake-Stellung den Bremsweg um bis zu zwei Meter.

Aktive Kühlluftklappen und Air Curtain für alle Cayenne

Das neue Aerodynamikkonzept umfasst bei allen Cayenne-Modellen weiterhin aktive Kühlluftklappen. Sie lösen den Zielkonflikt zwischen notwendiger Kühlung und optimaler Aerodynamik. In geschlossenem Zustand verringern sie den Luftwiderstand und werden erst bei erhöhtem Kühlbedarf geöffnet. Aktive Klappen regeln den Durchsatz aller Kühlluftöffnungen und werden unabhängig voneinander gesteuert. Eine weitere Innovation ist der sogenannte Air Curtain, der die Luft gezielt vor den Rädern aus den Radhäusern austreten lässt und diese zusätzlich beschleunigt. So werden die normalerweise an den Rädern entstehenden Luft-Verwirbelungen erheblich minimiert. Die seitlichen Lufteinlässe im Bugteil besitzen außen sogenannte Airblades, die dafür sorgen, dass noch mehr Strömung in die Lufteinlässe gelangt.

Der Unterboden des neuen Cayenne ist nahezu vollflächig verkleidet. Dies verbessert die Strömung der Luft unterhalb des Fahrzeugs und optimiert so die Aerodynamik. Bei Cayenne und Cayenne S verläuft der feststehende neue Dachspoiler geradlinig und ist fast ausschließlich in Wagenfarbe gehalten. Er endet mit einer dezenten Abrisskante. Die für die Aerodynamik wichtigen seitlichen Flaps an der D-Säule sind in dem von der Abrisskante ausgehenden Schwarzbereich angeordnet. Das Heckdesign des neuen Cayenne wirkt dadurch elegant und schlicht.

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