Der Prolog
Porsche vor 1948
Vom Egger-Lohner-Elektromobil über den elektrischen Radnabenantrieb des Lohner-Porsche aus dem Jahr 1900 bis zum Beginn einer eigenen Automobilproduktion in Gmünd 1948 beschreibt der Ausstellungsbereich “Porsche vor 1948” das Wirken von Ferdinand Porsche in einzelnen Episoden.
So trifft man neben dem Flugmotor und dem Austro-Daimler-Typ “Sascha” auf den Austro-Daimler Bergmeister und die Aluminium-Karosserie des legendären “Typ 64” repräsentiert den Urahn aller Porsche-Automobile. Für den Neubeginn nach dem Krieg stehen der von Porsche entwickelte Grand-Prix-Rennwagen Typ 360 “Cisitalia” und die mit 21,5 Millionen Exemplaren wohl meistgebaute Porsche-Konstruktion – der Volkswagen “Käfer”. Das Finale dieses Prologs ist reserviert für die so genannte “Nummer 1”, den ersten Prototyp des Porsche 356 aus dem Jahr 1948. Die Exponate repräsentieren verschiedene Stationen im Leben von Ferdinand Porsche und somit auch die Visionen, die das Unternehmen geprägt haben.
Die “Idee Porsche” begleitet die gesamte Museumsausstellung: Die auf den Prolog folgende, chronologisch dargestellte Produkt- und Motorsportgeschichte führt den Besucher wie ein roter Faden durch die gesamte Ausstellungsebene bis zum Endpunkt auf der Empore.
Die Geschichte des Konstruktionsbüros Porsche
1948 markiert den Beginn der Sportwagenmarke Porsche – damals wurde das erste Fahrzeug mit dem Namen Porsche gebaut. Doch die Historie des Unternehmens reicht weiter zurück.
1931 gründete Ferdinand Porsche sein „Konstruktionsbüro“. Der ungewöhnlich kreative Techniker – zuvor Konstrukteur von Elektromobilen und Rennwagen sowie Chefentwickler von Daimler-Benz – sollte bis zu seinem Tod 1951 die Grundlagen für das spätere gleichnamige Weltunternehmen schaffen. Das jetzt (September 2017) im Siedler-Verlag veröffentlichte Buch „Vom Konstruktionsbüro zur Weltmarke“ dokumentiert erstmals detailliert Gründung, Philosophie und Entwicklung der Porsche-Vorläufer-Unternehmen. Der renommierte Historiker Wolfram Pyta erzählt die Geschichte der Porsche GmbH/KG in diesen turbulenten Anfangsjahren: von der Entstehung des Volkswagens über die Umstellung auf Kriegswirtschaft unter den Nationalsozialisten und die Entwicklung von Kampfpanzern bis hin zur Etablierung der Automobilmarke, die den Namen Porsche trägt. Das Werk macht deutlich, wohin die kreative Dynamik der Gründerjahre unter den Nationalsozialisten führte, weshalb der Neuanfang nach dem Krieg ohne den Gründer gelingen musste und wie aus dem Konstruktionsbüro von einst schließlich das Weltunternehmen hervorging.
Die Forschungsergebnisse wurden in die Dauerausstellung des Porsche Museums in den Bereich „Prolog“ integriert. Die Besucher können sich so über die Rolle von Prof. Ferdinand Porsche im Nationalsozialismus umfangreich informieren.
Die heutige Porsche AG steht zur Vergangenheit ihrer Vorläuferunternehmen und versteht die Auseinandersetzung mit ihrer Geschichte als permanente Aufgabe.